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#83 Waldjunge Ray: ein Vermisstenfall und tausend Fragen

Shownotes

Im September 2011 betritt ein Junge das Rote Rathaus in Berlin. Seine Kleidung ist schmutzig, er spricht kaum Deutsch. Er sagt, er habe jahrelang mit seinem Vater im Wald gelebt. Seine Identität und Herkunft? Völlig unbekannt. Was hat er mit dem Jungen aus der Wildnis auf sich? Wir sind der Sache für euch auf die Spur gegangen …

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https://linktr.ee/mordhochzweipodcast

Credit: MORD HOCH ZWEI Ein Podcast von Nadine d’Arachart und Sarah Wedler Hosts, Redaktion, Produktion und Schnitt: Nadine d’Arachart, Sarah Wedler / d’Arachart Wedler GBR Kontakt: ⁠⁠kontakt@darachartwedler.de⁠⁠

Shownotes:

Quellen (Auswahl): https://www.telegraph.co.uk/news/worldnews/europe/netherlands/9337209/Forest-boy-inspired-by-Zeitgeist-movement.html https://www.fr.de/politik/waldjunge-kommt-holland-11329382.html https://news.sky.com/story/i-faked-it-mystery-forest-boy-comes-clean-10478195 https://m.bild.de/regional/berlin/berlin/waldjunge-ray-will-in-berlin-bleiben-30188556.bildMobile.html?tref=https%3A%2F%2Fwww.google.com%2F https://www.welt.de/vermischtes/weltgeschehen/article106620851/Robin-van-H-Waldjunge-Ray-liess-kleinen-Sohn-sitzen.html https://www.heute.at/s/-waldjunge-ray-auf-flucht-vor-polizei-22288270 https://www.focus.de/panorama/welt/ray-gibt-zu-es-war-alles-nur-ein-schwindel-identitaet-von-waldjunge-ray-geklaertid2040252.html https://www.nbcnews.com/id/wbna44599344 https://en.wikipedia.org/wiki/RobinvanHelsum https://de.wikipedia.org/wiki/WaldjungeRay

Bildlizenz: https://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.0/deed.de https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/deed.de https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/deed.de

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Transkript anzeigen

00:00:27: Herzlich Willkommen zu Mordhochzwei, ein Podcast über Ware Verbrechen.

00:00:31: Ich bin Nadine Darashaa

00:00:33: und ich heiße Sarah Wedler.

00:00:35: In diesem Podcast behandeln wir geklärte und ungeklärte Mord- und Vermisstenfälle, mal mehr mal weniger bekannt.

00:00:42: Gemeinsam haben all diese Fälle, dass sie uns nicht mehr loslassen.

00:00:46: Da es in den Fällen um echte Menschen geht, möchten wir euch bitten, in euren Kommentaren oder Diskussionen immer respektvoll zu bleiben.

00:00:52: Trigger-Warnungen zu den jeweiligen Verbrechen, falls vorhanden, findet ihr in der Beschreibung der Episode und in den Show-Notes.

00:00:58: Es ist der Albtraum eines jeden Angehörigen.

00:01:12: An einem Tag läuft alles noch in geregelten Bahnen und am nächsten wird das Leben plötzlich vollkommen durcheinander geworfen.

00:01:20: Wenn ein Mensch von heute auf morgen verschwindet, dann hinterlässt das große Lücken.

00:01:25: Es hinterlässt Menschen, die traurig sind.

00:01:28: Menschen, die Fragen stellen.

00:01:30: Menschen, die nicht eher ruhen, bevor sie die Wahrheit kennen.

00:01:34: Normalerweise ist es hier im Podcast so, dass diese Menschen, die so sehr von ihren Angehörigen vermisst werden, nie wieder auftauchen, dass sie verschwunden bleiben oder dass ihre sterblichen Überreste irgendwann, irgendwo gefunden werden, liegen gelassen, weggeworfen wie Müll.

00:01:51: Wir hier im Podcast und auch ihr da draußen redet dann immer, was mit diesen Menschen passiert sein könnte.

00:01:57: Sind sie freiwillig abgehauen?

00:02:00: Wenn ja, was könnte sie dazu gebracht haben?

00:02:03: Sind sie irgendwem in die Hände geraten, der es nicht gut mit ihnen meinte?

00:02:07: Doch eins kann ich euch heute versprechen.

00:02:09: Am Ende des Falls werden keine Fragezeichen in euren Kopfen zurückbleiben.

00:02:14: Wir werden nicht darüber diskutieren müssen, was passiert ist.

00:02:17: Es gibt kein Rätselraten.

00:02:19: Heute haben wir ein etwas anderen Fall für euch mitgebracht.

00:02:24: Ja, Sarah, hier sind wir wieder und witzigerweise hat es uns ein zweites Mal in die Niederlande verschlagen.

00:02:30: Und zwar nicht nur körperlich, denn wir sitzen ja gerade wirklich in den Niederlanden, während wir diesen Fall aufnehmen.

00:02:35: Und ich hoffe, hoffe, hoffe, dass der Ton einigermaßen in Ordnung ist, denn wir haben hier nicht den Kleiderschrank um uns herum, sondern ein ziemlich großes, ziemlich heilendes Wohnzimmer.

00:02:45: Aber wir wollten euch einfach nicht ohne Voll gesitzen lassen und deswegen wird es diese Vollgeute geben.

00:02:49: Kann aber sein, dass ihr auch ein bisschen kürzer wird als normalerweise.

00:02:53: Für uns ist es auf jeden Fall super gemütlich, würde ich sagen.

00:02:55: Ja.

00:02:56: Weil das ist schon was anderes.

00:02:57: Sonst ist es um Kleiderschrank, der ist ja nicht riesig.

00:02:59: Da sind wir schon immer so ein bisschen zusammengequetscht und von Klamotten umgeben.

00:03:03: Ja, und hier können wir jetzt auf dem Sofa rumhängen und einfach von hier aus aufnehmen.

00:03:07: Die Mikrofonstände sind dann wohnzimmertisch festgemacht.

00:03:09: Also ist mal ein bisschen was anderes.

00:03:11: Ja, und wir haben die Vorhänge zugezogen, damit es nicht so halt, was voll schade ist, weil draußen die Sonne scheint.

00:03:15: Deswegen müssen wir jetzt, glaube ich, auch ein bisschen schneller aufnehmen, um noch ein bisschen rauszukommen.

00:03:19: Bevor es wieder dunkel wird, das wird ja schon so früh dunkel jetzt.

00:03:21: Ja, also wie gesagt... Bei diesem Fall hat es uns jetzt auch ein zweites Mal in die Niederlande verschlagen.

00:03:26: Und das ist eigentlich reiner Zufall.

00:03:27: Denn ich habe diesen Fall recherchiert, während Sarah den Fall von letzter Woche recherchiert hat und zu viel länger haben beide hier gespielt.

00:03:34: Ich glaube, es hat uns schon so angezogen, weil wir wussten, wir waren bald hierhin.

00:03:36: Das war ein Sach.

00:03:37: Den Fall mache ich eigentlich.

00:03:38: Ja, ja, ich glaube auch.

00:03:40: Bevor wir aber mit dem heutigen Fall richtig einsteigen, noch einmal kurz etwas in eigener Sache.

00:03:45: Ich weiß, das kommt in letzter Zeit etwas häufiger vor.

00:03:48: Wir haben euch ja schon unser Spielakte fehlt.

00:03:51: Tritt vorgestellt, dass ihr im shop.cry-cases.de mit dem Code Failed Tritt minus zehn, das F groß geschrieben, mit zehn Prozent Rabatt bekommt.

00:04:01: Wir haben euch auch schon auf unseren neuen Thriller Tour das Trieb hingewiesen, den es jetzt überall in den Buchhandlungen zu bestellen gibt oder wenn ihr möchtet, bohren signiert und auch als E-Book.

00:04:09: Ja, und jetzt kommt noch was Pritzesten zu, nämlich einen Hinweis auf unsere Lesung im Planetarium Bochum.

00:04:16: Alle, die uns schon etwas länger folgen und unsere Bücher auch schon länger lesen, wissen, dass wir seit Keine Ahnung, wieviel, zwanzig Jahren oder so, einmal im Jahr unsere Premierlesung im Planetarium Buch um Veranstalten.

00:04:28: Das ist eine Veranstaltung unter Sternenhimmel.

00:04:30: Wir lesen aus unserem aktuellen Buch vor und ihr könnt euch da ganz entspannt zurücklehnen, liegt da so in der Dunkelheit und könnt in den Sternenhimmel schauen.

00:04:38: Und natürlich gibt es auch die Möglichkeit Bücher signiert zu bekommen oder Fotos zu machen.

00:04:42: Allerdings hat sich unsere Lesung in diesem Jahr verschoben.

00:04:46: Normalerweise ist es ja immer so, dass diese Premierlesung im November stattfindet, dieses Mal allerdings leider nicht.

00:04:53: Die Lesung findet erst am threizenden Januar-Zweitausendsechsundzwanzig statt.

00:04:57: Ihr könnt jetzt aber bereits Karten auf der Seite des Planetariums vorbestellen bzw.

00:05:02: euch Plätze reservieren lassen.

00:05:05: Und das würde ich auch machen an eurer Stelle, denn im letzten Jahr waren wir komplett ausverkauft.

00:05:09: Ich weiß jetzt allerdings noch nicht... Ob das Buchungstool jetzt wieder funktioniert oder nicht, oder ob man noch eine Mailer ins Planetarium schreiben muss, schaut da einfach mal auf der Seite nach, das steht da.

00:05:20: Wir würden uns auf jeden Fall freuen, wenn wir einige von euch, sowie auch im letzten Jahr im Planetarium sehen würden, also, der thirteenth Januar, zwei tausend sechsund zwanzig.

00:05:28: Und wo wir gerade sowieso mitten im Werbeblog sind, folgt uns doch bitte auch auf Instagram unter mortooghzwei.truegramm-Podcast.

00:05:34: Nadine,

00:05:35: sag die zwei ist ausgeschrieben.

00:05:38: Dort findet ihr nämlich immer Bilder zu unseren aktuellen Fällen, aber auch Gewinnspiele.

00:05:42: Und wenn ihr schnell seid, dann könnt ihr sogar jetzt noch an einem Teil nehmen.

00:05:45: Ja, wir hatten nämlich dieses Mal ganz, ganz viele Gewinnspiele irgendwie, ich glaub, einmal die Woche eins oder so.

00:05:50: Ja, also kommt auf jeden Fall da vorbei.

00:05:51: Auch wenn ihr so Leute seid, die immer Pech haben und nie was gewinnen, solche Leute sind wir nämlich auch.

00:05:55: Ja.

00:05:56: Und

00:05:56: wir kennen das und vielleicht tut sich dann unser ganzes Pecher zu.

00:05:59: ein bisschen Glück für euch zusammen.

00:06:01: Ich weiß das nicht logisch, aber ich will euch auf die Seite locken.

00:06:03: Also kommt einfach vorbei.

00:06:05: Ja, jetzt aber genug mit der Werbung, würde ich sagen.

00:06:07: Jetzt starten wir mit unserem Fall.

00:06:09: Robin van Helsum.

00:06:13: Robin van Helsum wird am twenty-.

00:06:15: zweitesten April, nineteenhundert, zweihundneinzig geboren.

00:06:19: Seine Eltern heißen Boreen und Johann und ziehen ihren Sohn anfangs noch gemeinsam in Hänge logros.

00:06:25: Doch bereits kurz nach seiner Geburt gibt es Schwierigkeiten in der Familie.

00:06:30: Doreen und Johann trennen sich, als Robin noch ganz klein ist.

00:06:34: Doch anstatt wenigstens in den Niederlanden zu bleiben, damit Robin Kontakt zu seinem Vater pflegen kann, wandert Doreen aus.

00:06:42: Sie zieht es nach Portugal, in die Sonne.

00:06:45: Sie möchte dort ein neues Leben starten und an diesen neuen Ort nimmt sie dann Robin und auch sein zwei Jahre älteren Bruder mit.

00:06:53: Aber dabei soll es nicht bleiben.

00:06:55: Johann kämpft jetzt mehrere Jahre wie ein Löwe für das Sorgerecht und er gewinnt schließlich den Kampf gegen seine Ex-Frau.

00:07:03: Seine beiden Söhne kommen zu ihm zurück in die Niederlande.

00:07:06: Aber das Leben ist auch jetzt nicht besonders einfach für Johann, Robin und sein Bruder.

00:07:12: Robin zeigt sich rebellisch, lehnt sich immer wieder gegen sein Vater auf und wird von Außenstehenden als wenig sozial beschrieben.

00:07:20: Johann, der von seinen Arbeitskollegenfreunden und seinem Umfeld als liebevoller, aber auch engagierter und strenger Vater beschrieben wird, versucht Robin mit Routinen in den Griff zu bekommen.

00:07:31: Er ist sehr konservativ und möchte sein Sohn auf einen guten Weg bringen.

00:07:35: Leider will ihm das nicht so richtig gelingen.

00:07:38: Der rebellische Robin ist dafür bekannt, dass er häufiger die Schule schwänzt.

00:07:43: Etwas, das sein Vater nicht gut heißen kann.

00:07:46: Und als sein Vater sich erneut verliebt, in eine Frau namens Ellen, scheint die Beziehung der beiden noch ein bisschen schwieriger zu werden.

00:07:54: Mit sechzehn hat Robin sich soweit von seinem Vater entfremdet und die Probleme sind so groß geworden, dass Johann es seinem Sohn erlaubt, in eine Gruppenunterkunft zu ziehen.

00:08:03: Dort soll er die Betreuung bekommen, die er braucht und gleichzeitig mehr Freiheiten genießen.

00:08:09: Die Wohngruppe befindet sich im Nachbarort und Johann und sein Sohn haben Kontakt.

00:08:13: Allerdings nur sporadisch, denn das Verhältnis bleibt weiterhin angespannt.

00:08:18: In dieser Zeit versucht auch seine Mutter immer wieder Kontakt zu Robin aufzubauen.

00:08:23: Sie versucht mit ihm zu sprechen und schickt ihm kleine Geschenke.

00:08:26: Doch Robin hat kein Interesse an seiner Mutter.

00:08:29: Er lehnt jeglichen Kontakt ab.

00:08:32: Robin war wirklich traumatisiert durch diese frühen Jahre, sagt ein früherer Mitbewohner der niederländischen Zeitung, des Standard.

00:08:40: Er war sehr genervt.

00:08:41: Seine Mutter wollte in Verbindung bleiben.

00:08:43: Sie schickt ihm Geburtstagskarten und solche Sachen, aber er wollte nichts davon wissen.

00:08:48: In dieser Wohngruppe allerdings scheint Robin aufzublühen.

00:08:52: Er findet dort Freunde und er verdiebt sich kurz darauf in ein Mädchen.

00:08:57: Die beiden kommen zusammen, doch die Dinge werden wieder schwierig, als er rauskommt, dass das Mädchen von ihm schwang heißt.

00:09:04: Zuerst scheint Robin schockiert zu sein.

00:09:06: Er möchte kein Kind, noch nicht jetzt und auch nicht so.

00:09:10: Stiefmutter Ellen sagt, dass er sich die Dinge anders vorgestellt hat.

00:09:14: Doch für das Mädchen kommt eine Abtreibung nicht infrage.

00:09:18: Sie möchte, dass das gemeinsame Kind auf die Welt kommt.

00:09:22: Robin muss zu dieser Zeit aus der Wohngruppe ausziehen.

00:09:24: Er kehrt zurück in sein Heimatort und bezieht dort mit einem Freund ein Apartment.

00:09:29: Das ist im August, Jahrzehnte.

00:09:32: Robin ist zu diesem Zeitpunkt also achtzehn Jahre alt.

00:09:36: Auch wenn er noch so jung ist, scheint sein Leben auf den ersten Blick endlich in dinggeregelten Bahnen zu laufen, die sich sein Vater Johann für ihn gewünscht hat.

00:09:44: Er hat eine Freundin, er bekommt mit ihr ein Kind und schreibt sich jetzt auch für Kommunikations- und Marketingkurse ein.

00:09:51: Offenbar übernimmt der Verantwortung.

00:09:53: Allerdings täuscht der Eindruck.

00:09:56: Der Freund aus der Wohngruppe sagt, dass Robin zu dieser Zeit ein typisches Teenager-Leben gefüllt hat, dass er die Kurse nicht sonderlich regelmäßig besucht hat und dass er viel gefeiert hat.

00:10:06: Der Freund sagt, dass sie wirklich tolle Momente hatten und dass jeden Abend etwas los war.

00:10:11: Doch unter diesen Umständen kann man doch kein Kind großziehen, oder?

00:10:15: Das scheint sich auch Robin überlegt zu haben, denn, entschließlich seinen Sohn Damien geboren wird, gibt es einen erneuten Wandel bei Robin.

00:10:23: Er beschließt jetzt Verantwortung zu übernehmen.

00:10:26: Auch wenn er mit dem Mädchen nicht mehr zusammen zu sein scheint, wie es in den Quellen heißt, besucht er seinen Sohn regelmäßig.

00:10:33: Seine Freunde sagen, dass er versucht, ein guter Vater zu sein.

00:10:36: Aber dann, ganz plötzlich, verschwindet Robin.

00:10:40: Am zweiten September, zwei Tausend Elf meldet Robbins Familie ihren Sohn dann als vermisst.

00:10:47: Doch ihr könnt es euch sicher denken.

00:10:49: Robin ist zu diesem Zeitpunkt neunzehn Jahre alt und volljährig.

00:10:53: Die Polizei teilt den Angehörigen also mit, dass er sein Aufenthaltsort frei wählen kann und startet jetzt keine groß angelegte Suche.

00:11:02: Das liegt aber unter anderem auch daran, dass es so wirkt, als wäre Robin freiwillig verschwunden.

00:11:07: Es gibt keine Anzeichen für ein Gewaltverbrechen.

00:11:11: Keine Hinweise darauf, dass Robin ermordet oder entführt worden ist.

00:11:15: Als jemand, der schon als Kind und Jugendlicher Probleme gemacht hat, gilt Robin als nicht besonders verantwortungsbewusst.

00:11:23: Man scheitest ihm durchaus zuzutrauen, von heute auf morgen seine Zelte abzubrechen und irgendwo ein neues Leben zu beginnen.

00:11:29: Doch ist das so realistisch, nachdem er sich gerade damit angefreundet hat, Vater zu sein?

00:11:36: Nachdem sein kleiner Sohn auf die Welt gekommen ist und sich das Leben für ihn zum Positiven zu wandeln scheint?

00:11:43: Oder hat man einfach nur Vorurteile wegen Robbins vorheriger Lebensgeschichte?

00:11:48: Ja Sarah und hier möchte ich einmal ganz kurz unterbrechen.

00:11:51: Wir hatten sowas in der Art ja schon häufiger, also dass Menschen die Kinder haben ganz plötzlich verschwinden.

00:11:56: Und dann ist es ja immer so, eins der Hauptargumente, naja, die Person x, y, die war so eine gute Mutter oder war so ein guter Vater und würde unter keinen Umständen das Kind alleine lassen.

00:12:07: Hier sieht es ja jetzt ein bisschen anders aus, da Robin ja früher schon ein paar Probleme gemacht hat und sich am Anfang auch nicht so sehr aber das Kind gefreut hat.

00:12:15: Deshalb wird er jetzt hier erstmal davon ausgegangen, dass er wahrscheinlich einfach abgehauen ist, dass ihm das alles zu viel geworden ist und dass er anders vor ein neues Leben beginnt.

00:12:24: Und ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich mich bei diesem Gedanken auch ertappt habe, was ja eigentlich irgendwie nicht so fair ist.

00:12:30: Wir nehmen da ja jetzt einfach so seine vorherige Geschichte mit rein, obwohl wir ja gar nicht wissen, wie es ihm jetzt zu diesem Zeitpunkt überhaupt gegangen ist.

00:12:38: Also nach Angaben von seinen Freunden, da ging es ihm ja jetzt eigentlich gut.

00:12:41: Er wollte jetzt Verantwortung übernehmen.

00:12:43: Und ja, trotzdem muss ich sagen, dass ich ihm an dieser Stelle auch irgendwie unterstellt habe, dass ihm diese ganze Verantwortung zu viel geworden ist.

00:12:50: Dass er sich vielleicht vorgenommen hat, ein guter Vater zu sein, aber dass er dann gemerkt hat, dass das für ihn viel zu viel ist und dass er dann abgehauen ist.

00:12:57: Also ich war da irgendwie ganz auf der Seite von der Polizei.

00:12:59: Also muss ich ehrlich zugeben.

00:13:01: Und wie sieht's da bei dir aus?

00:13:02: Nee, ich eigentlich gar nicht.

00:13:04: Bei mir ist es eigentlich das genaue Gegenteil, gerade weil es ihm am Anfang so schwer gefallen ist.

00:13:08: Also ich hab da eigentlich eher so eine Entwicklung bei ihm gesehen, okay, er wollte das Kind zuerst nicht, er hat sich zu jung gefühlt, um Vater zu werden, hat sich ja dann während seiner Freundin Schwanger war noch mal so richtig ausgeturbt, zumindest hatte ich so den Eindruck und hat dann die Kurve gekriegt und gesagt, okay, das Kind ist da, das öffnet mir die Augen und ich möchte das jetzt vernünftig machen.

00:13:25: Und wenn gerade das der Zeitpunkt ist, zu dem er verschwindet, wo er gerade diesen Auftrieb hat und die Dinge besser machen will, passt das für mich eigentlich überhaupt nicht.

00:13:32: Also da würde ich noch eher bei den Fällen, wo dann immer gesagt wird, er oder sie war ja so ein guter Vater oder so eine gute Mutter und verschwindet plötzlich, sagen, dass es da vielleicht irgendwie im Hintergrund doch was gab, von dem die Öffentlichkeit nichts weiß.

00:13:43: Aber wenn eine Entwicklung so ist wie bei ihm, sehe ich das eigentlich eher anders.

00:13:47: Ja, ich habe da einfach nicht wirklich die Entwicklung gesehen.

00:13:49: Ich habe einfach nur den Vorsatz gesehen.

00:13:51: Ich habe gedacht... Klar, er hat jetzt ein bisschen ungedacht.

00:13:54: Er möchte jetzt gerne ein guter Vater sein, aber hat dann vielleicht doch gemerkt, dass ihm das anders zu viel ist.

00:13:58: Ich meine, er war ja auch noch sehr jung.

00:14:00: Ja, so habe ich das halt einfach gesehen an dieser Stelle.

00:14:03: Schauen wir mal, wie es weitergeht.

00:14:05: Wie es jetzt immer ist in solchen Fällen, werden natürlich vor allen Dingen von Hobbydetektiven das Umfeld und die Familie von Robin durchleuchtet.

00:14:12: Es kommt jetzt heraus, dass Robin vier Monate lang keinen Kontakt mehr zu seinem Vater gehabt habe.

00:14:18: Außerdem soll es Streitigkeiten wegen Geld gegeben haben.

00:14:22: Robin konnte seine Miete nicht bezahlen und sein Vater schien darüber alles andere als erfreut gewesen zu sein.

00:14:28: Stiefmutter Ellen erzählt, dass sie zu diesem Zeitpunkt von allen Seiten angefeindet worden seien und dass die Menschen sie belagert und mit dem Finger auf sie gezeigt hätten.

00:14:36: Dass ihre gesamte Familie in den Fokus geraten sei.

00:14:41: Und das, obwohl sie sich doch selber nicht sehnlicher gewünscht hätten, als das Robin wohlbehalten nach Hause zurückkehrt.

00:14:46: Ja, das hat man ja wirklich so oft in solchen Fällen.

00:14:49: Da wird sich einschuldiger rausgepickt, weil irgendwelche Sachen so ein bisschen darauf hindeuten und dann wird auf dieser Person so rumgehackt, obwohl man das gar nicht genau weiß, ob die irgendwie Schuld trägt und so, das finde ich wirklich immer ganz, ganz schlimm, wenn man sich das einfach nur mal vorstellen muss, was ist, wenn diese Personen unschuldig sind und die werden so angefeindet, zudem, dass sie, ja... sich gerade Sorgen um ihr Kind oder um irgendein Angehörigen machen, finde ich immer ganz schlimm.

00:15:12: Ich finde, das gibt es nicht nur oft, das gibt es bei vermissen Fällen eigentlich immer.

00:15:15: Ja.

00:15:16: Und ich muss da immer so dran denken.

00:15:18: aus so Mittelalter filmen und so.

00:15:20: Weil dann auf dem Marktplatz so die ganze Mäute steht und auf einen Zeug, der da gerade wegen irgendwas angefeindet oder verurteilt wird und mit Sachen nach dem schmeißt.

00:15:27: Ich glaube, es ist so ein ganz alter menschlicher Reflex, den einfach ganz viele Leute in so Situationen in sich tragen.

00:15:32: Und der auf moderne Weise jetzt auch noch rauskommt, natürlich inzwischen vor allem im Internet und nicht mehr auf irgendwelchen Marktplätzen.

00:15:37: Aber was hast du eigentlich?

00:15:37: Bei jedem mysteriösen Fall, wo jemand verschwunden ist, wo jemand ermordet wird und man weiß nicht von wem.

00:15:42: Wir hatten es ja auch kürzlich erst bei dem kleinen Fabian, dass da die ganze Familie sofort angefeindet worden ist, obwohl es ja wahrscheinlich... mit Sicherheit nicht die ganze Familie war.

00:15:49: Oder bei Rebecca Reusch auch.

00:15:51: Da ist ja mittlerweile auch so, ja, die waren es jetzt alle zusammen und so.

00:15:55: Es ist ja sogar bei Frau Kulips, den Fall.

00:15:57: Ich kenne ja bestimmt auch ganz viele von euch, dass da ihre Mutter zum Beispiel angefandelt worden ist, bei der ich überhaupt gar keinen Verdachtsmoment sehe.

00:16:02: Also du hast es immer, immer, immer.

00:16:04: Ja gut, aber wir sind ja genauso im Prinzip.

00:16:07: Also wir überlegen ja auch immer, wer könnte es irgendwie gewesen sein, nur ich glaube, der große Unterschied ist.

00:16:12: Das wird das nicht persönlich an die Leute herantragen.

00:16:15: Das wird die Leute nicht anfeinden, die nicht persönlich angehen, nicht die Häuser belagern, die nicht irgendwelche wiesen Kommentare und PNs schreiben und so weiter, dass man sich seine Gedanken darüber macht und irgendwie einen so in eins zusammenzählt und eventuell auch auf das falsches kommt.

00:16:28: Das ist ja irgendwie klauen, das ist auch irgendwie menschlich nur.

00:16:30: Ich finde, man muss so eine gewisse Grenze auch irgendwie einhalten und darf die Leute dann einfach nicht so persönlich anfeinden.

00:16:36: Macht das von mir aus, wenn dann hinterher irgendwas bewiesen ist, wenn ihr euch dann besser fühlt, aber nicht so lange es keine Beweise gibt.

00:16:42: Ja, das sehe ich ganz genau so wie du.

00:16:44: Während man jetzt aber versucht Robbins Familie in den Dreck zu ziehen, kommen auch über Robin noch einige Dinge ans Tageslicht.

00:16:51: Er habe in unregelmäßigen Abständen Marianna geraucht, hatte Geldprobleme und sei ständig mit seiner Familienkonflikt geraten.

00:16:59: Außerdem kam es seinen Freunden so vor, als hätte er sich emotional sehr weit von seiner Familie distanziert.

00:17:05: Ein Freund sagt, dass er sich immer Geheimnis vorgegeben habe, wenn es um Fragen über seine Familie ging.

00:17:11: Der Freund sagt wörtlich, Wir standen uns wirklich nah, aber über seine Familie gesprochen hat er nie.

00:17:17: Und der Freund sagt weiter, dass Robin nicht der ausgeglichenste Mensch war, dass er nicht der glücklichste Mensch war, nicht die leichteste Lebensgeschichte hatte, aber auch, dass er nie gejammert hätte.

00:17:28: Sein Ziel sei es gewesen, jungen Menschen zu helfen, die einen ähnlich schwierigen Staat und ähnliche Probleme hatten wie er.

00:17:35: Robin schien also Lebenspläne zu haben.

00:17:38: Wieso soll er dann plötzlich verschwunden sein?

00:17:41: Doch während sich die einen gegen Robbins Familie aussprechen, gibt es auch viele Menschen, die Johannin Schutz nehmen.

00:17:47: Sie sagen, dass er ein sehr, sehr liebevoller Vater war, der nur für seine beiden Jungs gelebt hat.

00:17:52: Sie erzählen, dass er sogar seine Arbeitsschichten nach den Kindern ausgerichtet hat, um bestmöglich für sie da sein zu können.

00:17:59: Deshalb ist es so seltsam, dass er einfach verschwunden ist.

00:18:02: Ich kannte ihn wirklich gut, wir haben stundenlang geredet.

00:18:05: Und niemand hat das kommen sehen, so sein Freund.

00:18:08: So, und jetzt müssen wir erst mal einen kleinen Sprung machen, vor allen Dingen einen räumlichen, jetzt geht's nämlich nach Berlin.

00:18:16: Es ist der fünfte September, im Roten Rathaus Berlin.

00:18:22: Ein Junge betritt das Gebäude.

00:18:24: Er sieht ein bisschen mitgenommen aus, seit der Kleidung ist abgerissen.

00:18:29: Er hat ein Schlafsack und ein Zelt dabei und bittet jetzt um Hilfe.

00:18:33: In einer Mischung aus schlechten Deutsch und Englisch sagt er, ich bin ganz alleine auf der Welt.

00:18:40: Ich weiß nicht, wer ich bin.

00:18:42: Bitte helft

00:18:43: mir.".

00:18:44: Er erzählt jetzt, dass er die letzten fünf Jahre gemeinsam mit seinem Vater in Zelten und Hütten im Wald gelebt hat, nachdem seine Mutter bei einem Autounfall ums Leben gekommen sei.

00:18:57: Bei dem Unfall sei er zwölf Jahre alt gewesen und jetzt sei auch sein Vater tot.

00:19:03: Er habe ihn unter einem Haufen Steine beerdigt.

00:19:06: Der Junge sagt, dass er Rey heißt und dass er sich ansonsten an nicht viel erinnern kann.

00:19:11: Nur daran, dass er siebzehn Jahre alt ist.

00:19:14: Das wisste er so genau, weil er sich einen seinen Geburtsdatum erinnern kann.

00:19:18: Den zwanzigsten Juni, nineteenhundert vierundneinzig.

00:19:22: Der Junge berichtet vom Autounfall seiner Mutter und dass er davon Narben in seinem Gesicht zurückbehalten habe.

00:19:29: Außerdem trägt er eine Kette um den Hals mit einem goldenen D. dem Anfangsbuchstaben des Namens seiner geliebten Mama, Doreen.

00:19:38: Und auch an den Namen seines Dads erinnert er sich.

00:19:41: Ryan.

00:19:43: Da der Teenager keine Papiere dabei hat und sich auch ansonsten nicht ausweisen kann, müssen die Beamten die wenigen Spuren nehmen, die sie haben.

00:19:52: Den Name Ray, sein Geburtsdatum und seine Art zu sprechen.

00:19:57: Sie gehen jetzt nämlich davon aus, dass seine Eltern britische oder amerikanische Staatsangehörige gewesen seien.

00:20:03: Und sie beginnen daraufhin zu recherchieren.

00:20:06: Ja, Sarah.

00:20:07: Und an dieser Stelle wollte ich dich mal fragen, ob dir die Geschichte nicht auch irgendwie ein bisschen bekannt vorkommt, ob sie dich an irgendetwas erinnert?

00:20:14: Ja, voll.

00:20:15: Also die Geschichte erinnert mich an Casper Hauser, dessen Story wir ja in Folge forty-six damals behandelt haben.

00:20:22: Und bei ihm war es ja auch so, dass er plötzlich aufgetaucht ist und sich bis auf seinen Vornamen an nichts großartig erinnern konnte und dass seine Herkunft total mysteriös war.

00:20:30: Ja, ganz genau.

00:20:31: Also deswegen wird er auch der deutsche Kasperhauser oder der Kasperhauser von Berlin genannt.

00:20:37: Ja, macht erst mal Sinn.

00:20:38: Ja.

00:20:39: Während man jetzt versucht herauszufinden, wer Ray wirklich ist und ob er noch irgendwo lebende Angehörige hat, macht man sich natürlich auch auf die Suche nach dem Leichnam seines Vaters.

00:20:50: Doch Ray kann nicht genau angeben, wo er ihn vergraben oder unter Steinen beerdigt hat.

00:20:56: Und so kann der Vater auch nicht gefunden werden.

00:20:58: selbst dann nicht, als die Suche bis nach Tschechien ausgeweitet wird.

00:21:03: Während dieser Zeit ist Ray, der ja noch nicht volljährig ist, in Berlin in Obhut genommen worden.

00:21:09: Er wird in einen Notunterkunft für Teenager gebracht und wird dort als ruhig und zurückhaltend beschrieben.

00:21:15: Er spricht nicht viel mit den anderen Teenagern, was vor allen Dingen der Tatsache zugeschrieben wird, dass es eine riesige Sprachbarriere gibt.

00:21:23: Ray's Deutsch ist wirklich schlecht.

00:21:25: Er spricht lediglich Englisch.

00:21:27: und so verzichtet er darauf, sich mit den anderen Teenagern zu unterhalten.

00:21:31: Die Menschen, die sich zu dieser Zeit um ihn kümmern, sagen, dass er weitestgehend unauffällig wäre, dass er sich gut in der Stadtleben integrieren würde und dass er einfach nur glücklich wirken würde, endlich in einem warmen Bett schlafen zu können.

00:21:43: Drinnen in Sicherheit.

00:21:45: Außerdem habe er nach einer Zeit im Wald das Duschen genossen.

00:21:49: Natürlich werden ihm auch Psychologen zur Seite gestellt und er wird ärztlich untersucht.

00:21:54: Doch alle kommen zu demselben Ergebnis.

00:21:57: Ray geht es soweit gut.

00:22:00: Er hat weder körperlich noch mental irgendwelche Schäden.

00:22:03: Auch Mangelerscheinungen hat er keine.

00:22:06: Ray ist gesund und erscheint sein Leben in Berlin zu genießen.

00:22:10: Jetzt machen wir noch mal einen kleinen Sprung zurück in die Niederlande zu Robbins Familie.

00:22:15: Diese ist nach wie vor in Sorge um ihren Sohn.

00:22:18: Auch wenn die Polizei ihn bei der Suche nicht helfen will, geht die Familie trotzdem an die Öffentlichkeit.

00:22:24: Sie bezieht die Presse mit ein und gibt auch Interviews im Fernsehen.

00:22:28: Dort ruft sie immer wieder dazu auf, dass Robin sich melden soll.

00:22:32: Nicht zuletzt deswegen, weil Vater Johann an Krebs erkrankt ist und er unbedingt wissen möchte, wie es seinem Sohn geht.

00:22:39: Sie sind nicht mehr davon überzeugt, dass ein Verbrechen passiert ist und flähen ihren Sohn an, einfach nur nach Hause zurückzukommen.

00:22:46: Das kommt daher, dass man mittlerweile im Fall von Robin doch einiges herausfinden konnte.

00:22:52: Er ist im August zehntausendelf aufgebrochen und wollte eigentlich fünf Tage lang mit seinem Freund Lex nach Berlin.

00:22:59: Die Weinen wollten dorthin trampen und teilweise zu Fuß laufen, dort eine Weile feiern und dann im September nach Hause zurückkehren.

00:23:06: Doch anders als abgesprochen kehrte Robin nicht nach Hause zurück, lex hingegen schon.

00:23:12: Nach der Partyzeit in Berlin bat er seine Mutter in den Niederlanden um Unterstützung und darum ihn zurück in die Niederlande zu holen.

00:23:19: Und deswegen ist der Familie von Robin jetzt eigentlich mehr oder weniger klar, dass Robin sich abgesetzt hat und dass ihm eben nichts geschehen ist.

00:23:27: Und dann?

00:23:27: Im Februar of two thousand twelve geschieht plötzlich das Unglaubliche.

00:23:32: Die Familie erreicht einen Brief und dieser scheint tatsächlich von Robin zu sein.

00:23:38: In dem Brief entschuldigt sich der Junge dafür, dass er der Familie so viel Leid angetan hat.

00:23:44: Er habe im Fernsehen gesehen, wie sie nach ihm suchen und er Bemitleid bekommen.

00:23:48: Er schreibt auch, dass er von der Krebserkrankung seines Vaters wisse und von den zahlreichen Operationen, die dieser bisher durchgemacht hat.

00:23:56: Er entschuldigt sich dafür, dass er ihn niemals im Krankenhaus besucht hat.

00:24:01: Doch er scheint auch nicht vorzuhaben, dies nachzuholen, denn er sagt wortwörtlich, dich zu besuchen, würde mich nur noch tiefer in das dunkle Loch hinabziehen.

00:24:10: Das dunkle Loch, so bezeichnet er offenbar sein Leben.

00:24:15: Sein Lebensstil, den, wie er schreibt, er mittlerweile satt hat.

00:24:19: Ja, Sarah, und für mich ist es jetzt gerade an dieser Stelle irgendwie ganz schwer vorstellbar, wie das wohl für die Eltern sein muss.

00:24:26: Sie haben sich ja jetzt fast ein halbes Jahr lang Sorgen gemacht und jetzt erreicht sie dieser Brief.

00:24:32: Ich glaube, die Erleichterung, die muss einerseits natürlich richtig groß sein, aber wenn es nicht tot, das ist ja eine richtig gute Nachricht.

00:24:38: Andererseits kann ich mir vorstellen, dass die beiden sich auch total vor den Kopf gestoßen fühlen, weil ich mein, wenn das eigene Kind einfach abhaut, sich ein halbes Jahr lang nicht meldet, weil es sein Lebensstil satat und sein Leben dann auch noch als dunkles Loch bezeichnet.

00:24:54: Ich glaube, es muss schon richtig hart sein für die Eltern.

00:24:56: Was denkst du denn an dieser Stelle?

00:24:59: Ja, ich habe mich hier wirklich gefragt, was mit ihm los ist.

00:25:02: Weil, nach allem, was wir über sein Leben wissen, also ich betone jetzt nach allem, was wir wissen, scheint es ja so schlimm nicht gewesen zu sein.

00:25:09: Also, sein Vater wird jetzt nicht als Turan beschrieben oder sonst irgendwas.

00:25:12: Mit seinem Bruder scheint ja auch nichts zu sein.

00:25:14: Dass die Mutter damals abgehauen ist mit den Kindern nach Portugal und es da diesen Sorgerechtstreit gab und sie dann zurück mussten in die Niederlande.

00:25:20: Das war bestimmt auf eine Art nicht leicht, allerdings wüsste ich auch gerne, ob die Zeit mit der Mutter in Portugal vielleicht schwer war.

00:25:26: Man weiß ja nicht, wie sie darauf war, wie das Leben war, das sie da geführt haben.

00:25:28: Oder ob es für ihn schlimm war, zurück in die Niederlande zu kehren und seine Mutter zurückzulassen, aber irgendwas ist ja mit ihm.

00:25:33: Ja, ja, diese Zeit wird ja auf jeden Fall immer als traumatisch für ihn beschrieben.

00:25:37: Das heißt immer, es war sehr traumatisierend, dieses Hin und Her oder so als Kind.

00:25:42: Ich denke mal einfach, dass er nie so richtig wusste, wo bin ich heute, wo bin ich morgen, kann ich mich jetzt hier in Portugal einleben, muss ich zurück in die Niederlande.

00:25:49: Ich denke, dass das wahrscheinlich so.

00:25:51: das Problem war, dass er nie so irgendwo so richtig Fuß fassen konnte.

00:25:55: Ja, okay, kann ich auf eine Art Nachvollziehen, gerade wenn das in seiner frühen Kindheit war, die ja sehr prägend ist.

00:26:00: Aber trotzdem frage ich mich, was veranlasst ihn dazu, so gemein zu seiner Familie zu sein?

00:26:05: Weil er hätte ja jetzt zum Beispiel auch seinen Vater im Krankenhaus besuchen können und hätte trotzdem nicht in sein altes Leben zurückkehren müssen, wenn das so schlimm für ihn war.

00:26:12: Es gibt ja nicht nur entweder oder, er hätte ja in Berlin bleiben können, sich da ein Leben aufbauen können, aber trotzdem wenigstens mal kurz da vorbeigucken.

00:26:18: oder so ein Anruf oder so, um das wenigstens einmal so abschließend zu klären.

00:26:22: Also ich könnte es auch total verstehen, wenn da jetzt irgendwie Gewalt stattgefunden hat in der Familie oder sowas, dass er sich dann distanzieren möchte.

00:26:30: Aber das wissen wir ja nicht.

00:26:32: Es scheint ja irgendwie nach dem, was wir wissen, zumindest nicht so zu sein.

00:26:35: Da war es ja nur so, dass die beiden Lebensstile irgendwie kollidiert sind.

00:26:38: Also Robin wollte eher so immer Freiheit haben und wollte auch nicht richtig.

00:26:43: Arbeiten, nicht richtig seine Kurse belegen, nicht richtig zur Schule gehen und der Vater wollte ja schon eher so ein geregeltes Leben für seine Söhne.

00:26:49: und deswegen sind die beiden, glaube ich, schon aneinander geraten, aber das nie die Rede von Gewalt oder sowas.

00:26:54: Ich denke, das Problem liegt eher neben was du grade sagst, dass es Robin immer sehr wichtig war, seine Freiheit und Unabhängigkeit zu haben.

00:27:01: Denn ich könnte mir vorstellen, wenn es jetzt so wäre, dass er und sollte auch nur für einen kurzen Besuch seinen Niederlande zurückkehrt, dass er natürlich schon wieder Verpflichtungen auf ihn zukommt.

00:27:09: Er hat ja nur meinen Kind.

00:27:10: Es könnte wahrscheinlich sein, dass die Mutter auf ihn zukommt, dass er Unterhaltszahlen muss, irgendwas.

00:27:14: Ich könnte mir vorstellen, dass er deswegen so komplett fern bleibt.

00:27:16: Aber das dann quasi auf seine Familie zu schieben und zu sagen, das Leben damit euch war für mich wie so ein dunkles Loch,

00:27:21: weiß ich jetzt nicht.

00:27:22: Ja, ich fand das auch ein bisschen gemein.

00:27:24: Gut, aber gucken wir uns jetzt erstmal an, wie es denn unserem Waldjung Ray mittlerweile geht.

00:27:30: Ray, der lebt ja jetzt in Berlin, und zwar in so einer Art Langzeithostel.

00:27:35: Also erst jetzt, dass dieser Unterkunft raus, und ich weiß jetzt auch nicht so genau, wo der Unterschied ist, er wird ja jetzt, glaube ich, auch noch weiter betreut.

00:27:42: Man hat auf jeden Fall festgestellt, dass er problemlos mit Messer und Gabel essen kann.

00:27:47: Mittlerweile geht Ray auch wieder zur Schule und er wird jetzt auch an Technologien gewöhnt, die ihm eigentlich ja völlig fremd sein müssen.

00:27:55: Also Ray bekommt beispielsweise ein Handy und ein Laptop und er kann beides problemlos bedienen und das obwohl er ja so lange im Wald gelebt hat.

00:28:04: Außerdem wird ihm jetzt auch Deutsch beigebracht, auch wenn man nach wie vor versucht anhand seines Dialektes herauszufinden, aus welcher englischsprachigen Stadt er wohl stammt.

00:28:13: Und Ray bekommt regelmäßig Taschengeld, Zweihundertvierzig Euro im Monat soll der Junge wohl kassieren.

00:28:20: Doch so unauffällig und unproblematisch er sich auch verhält, gibt es ein paar Dinge, die den Menschen in Race-Umfeld negativ auffallen.

00:28:29: Denn er scheint nicht sonderlich bemüht, darum zu sein, seine frühere Familie zu finden, also es muss ja außer sein Namutta und sein Vater noch jemand anderes geben, und er scheint auch nicht zu versuchen, seine Amnesie entgegenzuwirken.

00:28:43: Er sagt einfach, er kann sich an nichts erinnern.

00:28:45: und er arbeitet auch nicht besonders gut mit, wenn es darum geht, Dinge aus seinem früheren Leben herauszufinden.

00:28:52: Er verweigert außerdem größtenteils die Zusammenarbeit mit den Behörden, mittlerweile hat sich auch Interpol eingeschaltet und zuerst weigert er sich auch, dass ein Foto von ihm veröffentlicht wird.

00:29:04: Es gibt lediglich eine Beschreibung.

00:29:06: Er ist ins Achtzig groß, Athletischlang, hat blonder Haare und blaue Augen.

00:29:12: Am zweiten Juni, wir erinnern uns im September, ist Rey nach Berlin gekommen, schafft es die Polizei dann endlich, ihn zu überreden, ein Foto an die Presse zu geben.

00:29:24: Ja, und dann dauert es auch nur drei Tage, bis Rey identifiziert werden kann.

00:29:29: Und ihr könnt es euch wahrscheinlich schon denken.

00:29:31: Der minderjährige Junge Rey ist in Wahrheit der volljährige Robin van Helsing.

00:29:37: Ja, und ich hoffe jetzt, dass ich euch bis hierhin mit diesem Fall ein bisschen in die Irre führen konnte, denn wir haben es jetzt hier zwar mit einem Verbrechen zu tun, allerdings nicht mit Entführung oder einem Mord, sondern mit Betrug.

00:29:50: Robin wird jetzt gleich von mehreren Personen erkannt.

00:29:54: Zum einen von einer ehemaligen Freundin, von Freunden und auch von seiner Stiefmutter.

00:29:59: Sie alle sind sich sicher, dass sie es mit Robin zu tun haben.

00:30:03: Sie schicken auch Beweisfotos unter anderem eines, auf dem er die goldene Kette mit dem D trägt.

00:30:09: Robin telefoniert jetzt auch mit seiner Stiefmutter Ellen und fragt, ob er nach Hause zurückkehren darf.

00:30:14: Und sie sagt natürlich, er sei zu Hause immer willkommen.

00:30:17: Trotzdem ist das Ganze für sie ein Schock, denn tragischerweise ist ihr Mann, also Vater Johann, mittlerweile an Krebs verstorben.

00:30:25: Das heißt, er hat nicht mehr mitbekommen, dass Robin gefunden worden ist.

00:30:29: Er bekommt auch von diesem Anruf nichts mehr mit.

00:30:32: Und anders als versprochen, kehrt Robin jetzt auch nicht in die Niederlande zurück.

00:30:36: Seine Mutter, Ellen, wartet vergeblich.

00:30:39: Und hier möchte ich immer ganz kurz was sagen, also Ellen wird immer als die Stiefmutter von Robin bezeichnet, und das ist ja auch, allerdings ist unklar, wann sie Johann geheiratet hat.

00:30:48: Manchmal ist davon die Rede, dass sie ihn geheiratet hat, als Robin sechzehn oder siebzehn war, manchmal heißt es auch, dass sie Johann erst drei Tage vor seinem Tod das Jahrwort gegeben hat.

00:30:57: Aber so oder so waren die beiden auf jeden Fall verheiratet und Ellen war Robins Stiefmutter.

00:31:01: In einem Interview mit der Bildzeitung spricht Robin, zum ersten Mal über seine Beweggründe, und darüber, wie es dazu kam, dass er die Behörden und quasi jeden, der seinen Fall verfolgt hat, an der Nase herumgeführt hat.

00:31:13: Und wieso er sich nicht früher bei seiner Familie gemeldet hat.

00:31:17: Er spricht davon, dass er früh gelernt hat, niemanden zu vertrauen.

00:31:21: Und dass er seine Heimatstadt aufgrund von Schulden verlassen hat.

00:31:25: Achttausend Euro soll es zu diesem Zeitpunkt gewesen sein.

00:31:29: Dazu kommt, dass er ungewollt Vater geworden ist.

00:31:33: Eine Verantwortung, die für ihn viel zu viel gewesen sei.

00:31:37: Die beiden Freunde, also Lex und Robin, setzen sich, wie schon erwähnt, nach Berlin ab und feiern dort eine ganze Weile bis Lex zurückkehrt.

00:31:44: Da Robin kein Geld mehr hat, lebt er drei Tage lang auf der Straße, bis ihm die Idee kommt, die Geschichte von Ray zu erzählen.

00:31:52: Ihm ist klar, dass, wenn er behauptet, minderjährig zu sein, dass man ihn dann nicht einfach zurück in die Niederlande schicken wird, sondern dass man sich um ihn kümmern wird.

00:31:58: dass man ihm ein Bett geben und für seine Verpflegung sorgen müsse.

00:32:02: Ja, und wirklich viel mehr hat Robin zu seiner Verteidigung nicht zu sagen.

00:32:07: Nur, dass er zeitweise überlegt hat zu fliehen.

00:32:10: Allerdings nicht zu dem Zeitpunkt, als er den Behörden diesen Quatsch erzählt hat, sondern danach, als der ganze Schwindel aufgeflogen ist.

00:32:17: Denn man fordert von ihm jetzt zwanzig bis dreißigtausend Euro.

00:32:21: Das sollen ungefähr die Leistungen sein, die er sich dadurch erschlichen hat, dass er behauptet hat, minderjährig zu sein.

00:32:28: Also sollen quasi die Kostendecken für seine Verpflegung, seine Unterbringung, die psychologischen Sitzungen, die Arztbesuche und so weiter.

00:32:36: Und Robin sagt jetzt, dass er überlegt hat zu fliehen, sich aber den Behörden stellen möchte und die Sache mit dem Betrug aus dem Weg räumen will.

00:32:44: Im September, hier gibt es dann auch eine Gerichtsverhandlung gegen ihn.

00:32:49: Dort kommt allerdings heraus, dass der Vorwurf, er habe sich Leistungen erschlichen, weil er behauptet hat, minderjährig zu sein, nichts standhält.

00:32:57: Ähnliche Leistungen hätte er wohl auch als Erwachsener erhalten.

00:33:01: Trotzdem muss Robin jetzt hundertfünfzig Sozialstunden ableisten, also quasi als Strafe.

00:33:06: Unmöglicherweise muss er auch die Prozesskosten tragen.

00:33:09: Außerdem hatte das Berliner Jugendamt die Möglichkeit, eine Zivilklage gegen ihn einzureichen.

00:33:15: Ob er all diese Kosten letztendlich auch tragen musste, ob es eine Zivilklage gab, dazu konnten wir aber nichts mehr finden.

00:33:23: Ja, Sarah, und ich würde jetzt von dir gerne mal wissen, ob du das Ganze irgendwie fair findest, ob du es in Ordnung findest, was du generell zu diesem ganzen Fall sagst.

00:33:32: Ja, ich kann nur sagen, mich hat dieser Junge so aufgeregt.

00:33:34: Als du mir das erzählt hast, diesen Fall, und du hast mir das ja auch so erzählt, wie wir es jetzt quasi hererzählt haben, da hab ich die ganze Zeit gehofft, bitte sei nicht Robin, bitte sei nicht Robin.

00:33:42: Also ich hab echt nur gedacht, sei einfach nicht so ein mieser kleiner Betrüger, Entschuldigung, aber nee, mich hat das sofort irgendwie aufgeregt, weil ich denke, also einerseits denke ich immer, okay, ihm ist vielleicht in seinem Leben irgendwas zugestoßen, was ihn so hat werden lassen, aber auf der anderen Seite.

00:33:55: ...kenne ich auch solche Leute.

00:33:57: Also ich hab eine Person, die mich sehr an Robin alias Ray erinnert.

00:34:00: in

00:34:00: meinem ... Ich weiß, wen du meinst.

00:34:01: Ja, ich kann's jetzt hier nicht sagen, weil ich mich verläumdern will, aber ich sag's mal so, in meinem familiären Umfeld gibt's jemanden, der ist irgendwie auch so.

00:34:08: Der hat in seinem Leben nie so richtig Fuß gefasst und sich immer mit irgendwelchen lügen Gebäuden und Betrügereien und sich hier Geld erschleichen, ja, immer so durchgeschlagen und dankt haben aber zwischenzeitlich auch immer so Sätze wie ... Ich hab früh gelernt, niemanden zu vertrauen, dass man dann doch wieder denkt, wenn man vielleicht auf eine gewisse Weise Empathie hat oder empfindsam ist, wer weiß, wer hat der Junge, das ist auch ganz schwer.

00:34:28: Aber ich find das zum Beispiel auch bei Robin so entlarvend, dass er im einen Moment sagt, ich hab früh gelernt, keinen zu vertrauen, und dann kommt direkt, ich hatte übrigens doch acht Tausend Euro Schulden, du musst dir deswegen weg.

00:34:36: Und dass du dann direkt denkst, okay, im Endeffekt geht's hier gar nicht um dein Vertrauensproblem oder deine schlimme Kindheit, es geht um deine Schulden.

00:34:42: Ja, und das ist ja im Prinzip ganz genau das Gleiche bei der Person, von der du jetzt brichst, da geht's ja auch um Schulden.

00:34:49: Da war ja auch ein Kind im Spiel und so.

00:34:51: Die Geschichte ist schon sehr, sehr, sehr ähnlich.

00:34:53: Also, finde ich auch.

00:34:55: Ganz genau.

00:34:55: Und er hat sich ja auch irgendwann abgesetzt, weil er ja hier wegen seiner Schulden verfolgt wird.

00:34:59: Und ja, deswegen kann ich das so nachvollziehen.

00:35:02: Und deswegen habe ich auch nicht wirklich Mitleid mit ihm oder sonst irgendwas, sondern ich denke, er ist einfach jemand, der keine Verantwortung übernehmen möchte, der nicht richtig arbeiten möchte, der in seinem Leben auch nichts erreichen möchte, der sich eigentlich einfach nur irgendwie so leicht wie möglich durchschlagen will.

00:35:14: Ja, du nimmst ja so voll die Perspektive der Familie ein, also der Menschen, die quasi hintergangen werden, die da so sitzen gelassen werden, die sich irgendwie Sorgen machen, die den Menschen immer wieder eine Chance geben und so, ne?

00:35:26: Ja,

00:35:26: und die so durch sein Verhalten ja auch zum Teil in Konflikte miteinander geraten.

00:35:29: Das glaubst du bei uns durchaus auch, dass dann die einen sagen, ach, der Arme Junge und die anderen sagen, mach doch mal bitte die Augen auf, der benutzt dich doch, ne?

00:35:36: Ich denke mal, so was gab's doch hier bestimmt auch, wenn Johann und auch die Stiefmutter und auch der Bruder da Witz mit Sicherheit auch Diskussionen gegeben haben und Entzweihungen und ihm ist bestimmt was zugestoßen auf der einen Seite und auf der anderen Seite.

00:35:47: Nee, dem geht's bestimmt gut und er will sich nur ein leichtes Leben machen, damit uns allen nichts mehr zu tun haben.

00:35:51: Und ja, ich finde, er hat seiner Familie hier einfach einiges angetan aus Egoismus und ich find ihn nicht sehr cool.

00:35:59: Wie ist es bei dir?

00:36:00: Was denkst du über ihn?

00:36:01: Ja, eigentlich hatte ich auch sofort ... Diese Person aus deinem Familienumfeld im Kopf, also muss ich ganz ehrlich sagen, weil die Parallelen einfach da waren und offensichtlich waren.

00:36:12: Ich habe aber trotzdem immer wieder gedacht, naja gut, damit steckst du ihn aber auch total in eine Schublade.

00:36:17: Nur weil ein paar Dinge übereinstimmen.

00:36:19: Du weißt aber trotzdem nicht genug über sein Leben.

00:36:23: Find ich halt schwierig, weil wie schon gesagt habe, wenn jetzt irgendwie da Gewalt im Spiel war, also kann ich auch verstehen, dass er sich irgendwie distanziert hat.

00:36:31: Aber wer da überhaupt gar nichts für kann, ist sein kleiner Sohn.

00:36:35: Und dadurch, dass er ja quasi so untertaucht und eigentlich auch nie wieder in die Niederlande wollte, da tut er seinem Kind ja was ganz ganz Schlimmes an.

00:36:43: Und ich finde einfach egal, was ihm passiert ist und das sieht ja jetzt im Moment nach nicht so viel aus.

00:36:51: hat es trotzdem sein Kind nicht verdient, dass es wiederum auch schlimme Erfahrungen macht, dass der Vater sich einfach absetzt.

00:36:56: Weil er macht ja im Prinzip das Gleiche, was er in seiner eigenen Kindheit schlimm fand, dieses Unstete.

00:37:01: Ich kann niemanden vertrauen.

00:37:03: Ich bin mal bei der Mutter, ich bin mal bei dem Vater.

00:37:05: Das hat mich so traumatisiert.

00:37:07: Das tut er ja gerade wissentlich seinem Kind an.

00:37:10: Das Kind kann sich ja auch nicht auf sein Vater verlassen.

00:37:12: Wenn es irgendwann mal so erfährt, ja, dein Vater wollte eigentlich, dass ich abtreibe, dann hat dein Vater sich aber während der Schwangerschaft total ausgeturbt und hat dann gesagt, ich übernehme jetzt Verantwortung und dann hat er das ein paar Tage gemacht und dann ist er aber wieder untergetaucht und dann ist er aber wieder doch aufgetaucht.

00:37:28: Das ist ja eigentlich genau dieses Unstete-Leben, was er... weil sich selber so schlimm fand.

00:37:33: Ich find's auch wirklich hardcore.

00:37:35: Erstens ist er seinem Kind für ein Vorbild.

00:37:36: Und auf der anderen Seite auch, das Kind wird die Geschichte ja bestimmt irgendwann erfahren haben.

00:37:40: Und ich find's, es ist ein Riesenunterschied, ob du wirklich hörst.

00:37:42: Der Vater wollte nicht so richtig, hat sich doch zu jung gefühlt, hat sich nicht so oft gemeldet.

00:37:46: Okay, das ist nicht schön, aber das ist schon noch mal ein bisschen was anderes.

00:37:50: Und vielleicht auch nachvollziehbar, ne?

00:37:51: Wenn R-Achzeh-Ninzen ist, vielleicht noch ein bisschen unreif ist.

00:37:54: Ich glaub, das kannst du als Kind dann vielleicht auch irgendwann Hyprex nachvollziehen, verstehen oder was auch immer, ne?

00:37:59: Ja

00:37:59: klar, aber wenn du hörst, dann ... Hat er es dann abgehauen, nach Berlin, hat er behauptet, er wäre ein Teenager, der seit Jahren im Wald gelebt hat, hat voll die tragische Geschichte erzählt, hat da einfach monatelange so getan, als er nachher in so der subzernärige Waldjungel und damit er sich nicht hier zu Hause um dich kümmern muss.

00:38:14: Ja,

00:38:14: weiß ich, jetzt ist es schon.

00:38:16: Ich bin auch so, man versucht immer irgendwie Verständnis aufzubringen, aber in diesem Fall fällt es mir auch sehr, sehr, sehr, sehr schwer.

00:38:22: Mir auch, ja.

00:38:23: Ja, und auch an euch da draußen natürlich die Frage, was haltet ihr von der ganzen Geschichte von Robin oder von Ray?

00:38:30: Findet ihr es nachvollziehbar, dass er in seinen jungen Jahren vor seinem Leben davon gelaufen ist, dass er überfordert war, dass er ein Neustart wollte?

00:38:38: Wie findet ihr seinen Umgang mit seinen Eltern?

00:38:41: Wie findet ihr den Umgang mit seinem Sohn?

00:38:43: Findet ihr es gerechtfertigt, dass er das Geld nicht zurückzahlen musste?

00:38:46: Haltet ihr die Sozialstunden verangemessen?

00:38:48: Oder wie seht ihr diesen ganzen Fall?

00:38:51: Also schreibt uns das bitte gerne in die Kommentare.

00:38:54: Ja, und wenn euch diese Folge gefallen hat, dann lasst uns doch bitte auch ein Like da, ein Abo klickt auf Folgen.

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00:39:04: Ja, und dann würde ich sagen, war es das?

00:39:07: Heute eine etwas kürzere Folge.

00:39:08: Wir gehen jetzt noch ein bisschen raus in die Sonne und sagen mal bis nächsten Dienstag.

00:39:13: Bis dann!

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