#78 Mord im Live Stream: Der grausame Tod von Lara, Morena und Brenda
Shownotes
Sie wollten feiern gehen, einfach eine unbeschwerte Nacht verbringen, doch sie erlebten das absolute Grauen: Der Mord an drei jungen Frauen wurde live gestreamt - aber warum und von wem? In dieser Folge beschäftigen wir uns mit dem Schicksal von Morena, Brenda und Lara und den furchtbaren Hintergründen eines Falles, der weltweit durch die Presse geht.
Ergänzende Infos zum Fall auf www.instagram.com/mordhochzwei.truecrimepodcast
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Credit: MORD HOCH ZWEI Ein Podcast von Nadine d’Arachart und Sarah Wedler Hosts, Redaktion, Produktion und Schnitt: Nadine d’Arachart, Sarah Wedler / d’Arachart Wedler GBR Kontakt: kontakt@darachartwedler.de
Shownotes:
Quellen (Auswahl): https://www.latercera.com/tendencias/noticia/quienes-eran-brenda-morena-y-lara-las-tres-jovenes-que-fueron-asesinadas-en-argentina/ https://www.infobae.com/opinion/2025/09/25/el-triple-femicidio-de-brenda-morena-y-lara-es-un-caso-que-consterna-pero-no-sorprende/ https://lavaca.org/mu208/tres-pueblos-el-triple-femicidio-de-lara-brenda-y-morena/ https://www.bbc.com/mundo/articles/c0ezrrnlge9o
Bildlizenz: https://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.0/deed.de https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/deed.de https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/deed.de
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Transkript anzeigen
00:00:26: Hallo zusammen und willkommen zu Mordhochzwei, unserem Podcast, in dem es um wahre Mord- und Vermisstenfälle geht.
00:00:33: Ich bin Nadine Darashaa
00:00:34: und mein Name ist Sarah Wedler.
00:00:36: Die Fälle, die wir besprechen, sind weder auf ein Land festgelegt, noch unterscheiden wir zwischen geklärt, ungeklärt, bekannt oder unbekannt.
00:00:44: Wenn ihr später bei das Verbrechen diskutiert oder es kommentiert, dann bitten wir euch um einen respektvollen Umgang mit allen Beteiligten.
00:00:51: Hinweise zu möglichen Triggern findet ihr falls vorhanden in der Folgenbeschreibung.
00:01:05: Latablada ist kein glamouröser Ort.
00:01:08: Es ist ein eher armes Arbeiterviertel in einem Vorort von Buenos Aires, etwa fünfzehn Kilometer vom Zentrum der Metropole entfernt.
00:01:17: Dort ist es nicht schön und nicht edel.
00:01:20: Dort träumen die Leute nicht von Ruhm und Reichtum, sondern versuchen irgendwie sich und ihrer Lieben durchzubringen.
00:01:26: Aus dieser Welt stammen Blenda del Castillo, Modena Verdi und Lada Gutierrez.
00:01:33: Und so ist es für sie irgendwie etwas Besonderes, als sie am späten Abend des neunzehnten September zwischen zweiundzwanzig und dreinzwanzig Uhr von einem neuen schneeweißen Chevrolet-Tracker abgeholt werden.
00:01:44: Einige Umstehende, die den Abend auf der Straße verbringen, bekommen die Szene mit und erkennen, wie begeistert Lada, Blender und Modena sind.
00:01:53: So saubere neue Autos sehen sie selten.
00:01:55: Und der Wagen kommt ihnen vor wie die Kutsche eines Märchenprinzen.
00:01:59: Lana macht einen Kommentar.
00:02:01: Schau, wie weit erfahren musste, um die drei Prinzessinnen abzuholen.
00:02:05: Dann steigen die drei, gekleidet in dicke Downenjacken ein.
00:02:09: Sie sind bereit für eine unvergessliche Nacht voller Musik, Drinks und Spaß.
00:02:14: Bereit den Alltag, einfach mal Alltag sein zu lassen und das Leben zu genießen, wie man es tun sollte, wenn man jung ist.
00:02:20: Bereit für ein wenig Unbeschwertheit.
00:02:23: Vielleicht auch eine Portion Leichtsin.
00:02:25: So schließen sie die Tür hinter sich und der weiße Wagen rauscht ab in die Nacht.
00:02:30: Und danach werden Lala, Morena und Blenda nie wieder lebend gesehen.
00:02:38: Janadine, heute reisen wir in ein Land, in dem ich noch nie war und du warst auch noch nie da.
00:02:43: Ganz genau, also es geht ja nach Argentinien und das ist so das südlichste der südamerikanischen Länder, also von der aus, wie
00:02:52: ist das?
00:02:52: Da kann man auch Richtung Südpol reisen und so was ich so unglaublich gerne mal machen würde, so eine Expedition dahin.
00:02:57: Das würde ich auch unbedingt irgendwann machen, steht auf jeden Fall fest auf der Liste.
00:03:01: Aber ich weiß, dass du auch eine ganz spezielle Beziehung hast zur argentinischen Fußballmannschaft.
00:03:05: Ja.
00:03:06: Erzähl doch mal.
00:03:07: Aber keine positive.
00:03:08: Ich weiß nicht, so.
00:03:10: die argentinische Mannschaft ist irgendwie so mein Lieblings-Hassgegner.
00:03:13: Also ich lieb das total, wenn Deutschland gegen die spielt, ich... Kann die dann immer so richtig gut hassen während des Spiels?
00:03:19: Und ich freue mich dann immer, wenn Deutschland gegen die irgendwie gewinnt.
00:03:21: Ich weiß gar nicht, wann das entstanden ist.
00:03:23: Bei irgendeinem Spielmarkt, da fand ich irgendwie... haben die so doof gespielt.
00:03:26: Da fand ich das so gemein.
00:03:28: Da haben die so viel gefault.
00:03:29: Das war schon ganz lange her.
00:03:30: Seitdem hab ich die immer so als Gegner im Kopf, die zwar unglaublich gerne sehe, aber die ich dann auch unglaublich gerne während des Spiels hasse.
00:03:37: Ich kann das total nachfühlen.
00:03:38: Ich kenne das gefühlt total bei mir, das ist allerdings Frankreich und nicht Argentinien.
00:03:41: Ja, man hat so eine Lieblings-Hass-Mannschaft.
00:03:44: Man freut sich immer, wenn die Mannschaft dagegen spielt, aber die muss dann auch gewinnen.
00:03:48: Und so ist es hart.
00:03:49: Bei ganz wen ist es, glaub ich, auch Italien.
00:03:51: Ja, ich glaub auch.
00:03:53: Konnt ihr mal erzählen, wie's bei euch ist da draußen?
00:03:55: Aber zurück zu Argentinien.
00:03:56: Hättest du denn gedacht, dass Argentinien auch ein Vorreiter in Sachen Frauenrechten ganz lange Zeit gewesen ist?
00:04:01: Ja, das wusste ich tatsächlich.
00:04:04: Ja, ja, ich hab mal in Argentinien ja keinen gelernt.
00:04:06: Ich wollte mal gucken, wie ist das da so?
00:04:08: Wie ist so der Umgang mit Frauen?
00:04:10: Und deswegen wusste ich das tatsächlich schon.
00:04:12: Perfekt, dann erzähl mal bitte für unsere Verräter draußen.
00:04:15: Also es war tatsächlich so, dass Argentinien in Sachen Frauenrechte mal richtig weit vorne war.
00:04:22: Und das auch schon ziemlich früh.
00:04:23: nineteenhundertsiebenvierzig konnten Frauen dort nämlich zum ersten Mal wählen, also zu einer Zeit, in der das in vielen anderen Ländern noch verboten war.
00:04:32: Eine große Rolle spielte dabei Eva Perron, die Frau des Präsidenten Juan Perron, der sich mit richtig viel Energie für die Gleichberechtigung eingesetzt hat.
00:04:41: Durch sie wurde das Frauenwahlrecht Realität und schon nineteenhundertundfünfzig saßen dann ganze dreiundzwanzig Frauen im argentinischen Parlament.
00:04:51: Das war damals absolut ungewöhnlich.
00:04:53: Und auch später hat das Land weitergezeigt, dass Frauenrechte dort großgeschrieben werden.
00:04:59: Z.B.
00:04:59: wurde in den Abtreibungen legalisiert, ein großer Schritt in einem Land, in dem die katholische Kirche immer noch so viel Einfluss hat.
00:05:07: Außerdem hat die Bewegung Neona Menos, in den Wieners Eires, ihren Anfang genommen.
00:05:14: Und damit haben sie eine ganze Welle an feministischen Protesten in ganz Lateinamerika ausgelöst.
00:05:20: Dabei geht es vor allem um Gewalt gegen Frauen und um Ersichtbarkeit für das Thema.
00:05:26: Und wenn man jetzt weiß, dass man in Argentinien das Thema Frauenrechte so auf dem Schirm hat, dann ist das Verbrechen über das wir heute reden wollen eigentlich umso krasser zu bewerten und es passt in eine Entwicklung, die gerade weltweit stattfindet.
00:05:39: Eine Entwicklung, über die wir auch schon mehrfach gesprochen haben.
00:05:42: Dazu aber später mehr.
00:05:44: Jetzt kommen wir nämlich erst mal zum Fall dem grausamen Mord an Brenda, Lara, und Morena.
00:05:52: Es ist der neunzehnte September zweitausendfünfundzwanzig, wir haben es also mit einem sehr aktuellen Fall zu tun.
00:05:59: Wir befinden uns jetzt in einem Vorort von Buenos Aires.
00:06:04: Es ist etwas wolkig, eher mild, ein ganz normaler Frühlingstag auf der Südhalbkugel.
00:06:10: Brenda hat gute Laune, denn heute Abend wird sie ausgehen.
00:06:14: Die zwanzigjährige Mutter eines einjährigen Sohnes hat sonst eher ein geregeltes Leben, ein durchgetaktetes Leben.
00:06:21: Sie arbeitet in einem vierundzwanzigstunden Kiosk und verkauft nebenher Kleidung.
00:06:26: Durch diese Jobs versucht sie sich und ihr Kind über Wasser zu halten.
00:06:30: Denn Brenda ist alleinerziehend.
00:06:33: Aber heute Abend geht es mal nicht um Kindererziehung und auch nicht ums Geld verdienen, denn Brenda ist auf eine Party eingeladen worden.
00:06:42: Dorthin mitnehmen will sie ihre gute Freundin Morena.
00:06:45: Morena ist auch zwanzig Jahre alt und sie möchte ihre Cousine Lara mitnehmen.
00:06:50: Lara ist fünfzehn.
00:06:52: Morena arbeitet als Kennerin.
00:06:54: Lara geht noch zur Schule.
00:06:56: Viel mehr und das ist wieder mal ziemlich traurig ist über die jungen Frauen und das minderjährige Mädchen nicht bekannt.
00:07:04: Wir wissen nur das, was wir am Anfang schon gesagt haben, und zwar, dass alle drei aus einem eher armen Viertel stammen, aus einem Arbeiterviertel und dass sie am Abend des neunzehnten September von einem weißen Chevrolet zu einer Party abgeholt werden.
00:07:17: Sie kommen in dieser Nacht aber nicht nach Hause und auch am frühen Morgen nicht.
00:07:22: Ihre Familien, vor allem die Familie von Blenda, die in der Nacht auf ihren kleinen Sohn aufgepasst hat, fangen an sich Sorgen zu machen.
00:07:29: Denn das sieht den Dreien nicht ähnlich.
00:07:32: Er ist recht, da sie auch nicht zu erreichen sind.
00:07:35: Ihre Handys wurden ausgeschaltet.
00:07:38: Wann genau die Familien sich an die Polizei wenden, ist leider nicht bekannt.
00:07:42: Aber eines weiß mann und das dürfte hier auch niemanden überraschen.
00:07:45: Das Verschwinden der drei wird nämlich erst mal nicht besonders ernst genommen.
00:07:50: Man geht wohl davon aus, dass sie einfach auf der Party zu der sie wollten, versackt sind.
00:07:54: Da Lara ist fünfzehn und somit minderjährig ist, müsste eigentlich eine sogenannte Alerta Sophia ausgelöst werden, ein spezieller Alarm, der immer dann zum Einsatz kommt, wenn Minderjährige verschwinden.
00:08:06: Ähnlich dem Amber Alert in den USA werden bei der Auslösung des Alarms Informationen und Bilder der vermissten Minderjährigen über Fernsehen, Radio, soziale Medien, Push-Nachrichten auf Handys und öffentliche Werbe- und Anzeigetafeln verbreitet.
00:08:21: Im Fall einer Entführung erhöht sich die Chance, das Kind oder den Teenager zu finden, bevor es zum Äußersten kommt.
00:08:27: Nur leider geht den Lalas Fall offenbar keiner von einer Entführung aus und deshalb wird der Alarm auch nicht ausgelöst.
00:08:35: Die Familien und Freunde der drei fangen nun wie so oft auf eigene Faust mit der Suche an.
00:08:40: Doch als sie im Laufe des Tages und auch in den nächsten Tagen nicht auftauchen, erkennt die Polizei, dass sie drei wohl doch nicht einfach beim Feiern versagt sind und beginnt ebenfalls offiziell mit der Suche.
00:08:51: Wann genau ist leider nicht bekannt?
00:08:53: Sowieso sind die Infos über die drei, wie ihr bestimmt schon gemerkt habt, bis hierher noch sehr schwammig und dünn.
00:08:58: Und das ist eigentlich auch schon wieder so.
00:09:00: ein kleiner Skandal für sich.
00:09:01: Denn wirklich interessant für die Welt werden Blender, Modena und Lada erst nach einem erschreckenden Fund.
00:09:08: Wir befinden uns jetzt am frühen Mittwochmorgen des vierundzwanzigsten Septembers.
00:09:14: Also fünf Tage nach dem Verschwinden der drei jungen Frauen.
00:09:18: Die Polizei ist immer noch auf der Suche nach Brenda, Lorena und Lara.
00:09:24: Sie taucht jetzt an einem Haus auf, in der Stadt Florenziu Varela, forty-fünf Kilometer von da Tablada entfernt.
00:09:32: Das ist aber ebenfalls in der Nähe von Buenos Aires.
00:09:36: Aus der Umgebung dieses Hauses, genauer gesagt von der Kreuzung der Straßen Chatial und Canyar, kann das letzte Handysignal von einer der Vermissten.
00:09:46: Wie Sie dann aber von dieser Kreuzung genau auf dieses Haus gekommen sind, das ist nicht bekannt, möglicherweise war es das einzige, was da irgendwie stand oder so, das wissen wir aber nicht genau.
00:09:58: Zu diesem Zeitpunkt jetzt weiß man eigentlich nur eins, nämlich, dass die Polizei im Drogenmilieu von Buenos Aires nach den drei Mädchen sucht.
00:10:07: Wahrscheinlich haben sie entsprechende Tipps bekommen.
00:10:11: Florencio Varela, das ist eigentlich keine Arme statt, aber es gibt dort ärmliche Viertel.
00:10:17: Und so ein Viertel ist auch das Viertel, in dem jetzt das Gebäude steht, dem sich die Polizisten nun nähern.
00:10:24: Es ist zwar bewohnt, sieht von außen aber heruntergekommen aus.
00:10:28: Es ist teilweise mit Graffiti beschmiert.
00:10:31: Innen ist es sperrlich möbliert und ein bisschen unordentlich.
00:10:35: Es sieht nicht nach einem Ort aus, an dem wenige Tage zuvor eine glamouröse Party stattgefunden haben soll.
00:10:42: Die Beamten, die sind jetzt eigentlich nicht sehr zuversichtlich, dass sie Brenda, Lara oder Morena dort finden werden.
00:10:50: Trotzdem versuchen sie ihr Glück.
00:10:52: Sie möchten sich jetzt in den Räumen des Hauses umsehen, doch eines fällt Ihnen sofort auf.
00:10:58: Kaum haben sie ein Fuß in das Haus gesetzt, schlägt ihnen quasi eine Wand entgegen.
00:11:03: Also es riecht ganz, ganz stark nach Chlor.
00:11:06: Man kennt das ja vielleicht aus dem Schwimmert, wenn man so das Gefühl hat, gegen so eine Wand aus Chemikalien zu laufen.
00:11:13: Doch das ist nicht alles.
00:11:15: Als sie weitergehen, wird ihnen auch schnell klar, woher dieser Gestank kommt.
00:11:20: Denn sie schrecken zwei Männer auf, die mit Putzen beschäftigt sind.
00:11:24: Die Polizisten, die reden jetzt auch mit den beiden Männern, bekommen aber zunächst nicht viel aus ihnen heraus.
00:11:31: Später wird sich allerdings herausstellen, dass sie zum Putzen engagiert worden sind.
00:11:36: Doch jetzt zu diesem Zeitpunkt ist das noch nicht bekannt und die Beamten, die wundern sich jetzt, dass jemand so früh am Tag ein Großputz macht.
00:11:45: Und das in einem derart heruntergekommenen Haus.
00:11:49: Weil den Polizisten das Ganze so seltsam vorkommen, beschließen sie jetzt, sich noch genauer umzusehen.
00:11:55: Sie inspizieren jetzt Raum für Raum.
00:11:58: Und als sie dort nichts finden, gehen sie raus in den Innenhof.
00:12:03: Und dort entdecken sie jetzt etwas, das gleich eine schlechte Vorahnung in ihnen weckt.
00:12:08: Dort gibt es einen kleinen Erdhügel, die Erde ist dort locker, als hätte man kürzlich eine Grube ausgehoben und sie dann wieder gefüllt.
00:12:17: Die Polizisten sehen sich an und eine Frage, die schwört jetzt in der Luft herum.
00:12:22: Was befindet sich in dieser Grube?
00:12:26: Von den Männern, die immer noch putzen, bekommen sie keine Antwort.
00:12:29: Also nehmen sie sie jetzt einfach fest, um sie zu vernehmen.
00:12:33: Zeitgleich beginnen die Grabungen.
00:12:36: Dabei stoßen sie nach kurzer Zeit auf etwas Absolut Schreckliches.
00:12:42: Die verstimmelten Körper von drei Frauen.
00:12:45: Doch noch weiß niemand mit Sicherheit, wer die drei sind.
00:12:49: Doch das ist in diesem Augenblick auch egal, denn der Zustand der Leichen ist so schlimm, dass den erfahrenen Ermittlern der Arten stoppt.
00:12:58: Sie fragen sich jetzt sofort, handelt es sich bei den Dreiden um die vermissten Frauen, nach denen sie suchen?
00:13:04: Um die drei sogenannten Prinzessinnen, die glaubten, dass sie einfach nur zu einer Party abgeholt worden sind, zu einer unvergesslichen Partynacht, von der sie nicht zurückkehren sollten?
00:13:15: Sofort verbreitet sich die Nachricht vom Leichenfund in den Medien wie ein Lauffeuer.
00:13:19: Und erst jetzt werden Brenda, Morena und Lara für die Presse wirklich interessant.
00:13:25: Auch erst zu diesem späten Zeitpunkt füllen sich die sozialen Medien mit Bildern der Dreien.
00:13:30: Alle drei sind dunkelhaarig, haben braune Augen und sie posieren auf ihren Fotos, wie man das heute für Instagram und Co.
00:13:37: eben macht.
00:13:39: Sie tragen lange Wimpern, haben Sommersprossen und volle glänzende Lippen.
00:13:44: Ihre Nägel sind lang und gemacht.
00:13:46: Sie tragen Urringe und einen sehnsuchtsvollen Ausdruck in den Augen.
00:13:52: Sehnsucht von nach.
00:13:53: Nach einem anderen Leben?
00:13:55: Nach der großen weiten Welt?
00:13:57: Der Liebe?
00:13:59: Während die Bilder kursieren, steht überall nur eine Frage.
00:14:03: Handelt es sich bei den Toten wirklich um Lara, Brenda und Morena?
00:14:07: Oder haben die drei noch eine Chance, sich ihre Träume zu erfüllen?
00:14:11: Sind sie noch am Leben?
00:14:13: Oder sind es ihre Körper, die in der Grube verschad worden sind?
00:14:17: Die drei toten Körper werden nun geborgen und in die Rechtsmedizin gebracht.
00:14:22: Dort steht den Verwandten der drei Vermissten nun eine schwere Aufgabe bevor.
00:14:27: Sie müssen sich die Leichen ansehen, um sie zu identifizieren.
00:14:32: Branders Vater erklärt sich dazu bereit, und er wird jetzt in den kühlen, gekachelten Raum geführt.
00:14:38: Eine der Leichen liegt auf einem Metalltisch und bewegt leblos wie eine weggeworfene Puppe.
00:14:44: Brenna's Vater zwingt sich jetzt, ihr ins Gesicht zu sehen.
00:14:48: Und dann teilt er den Ermittlern etwas mit, was alle erschreckt.
00:14:52: Er sagt, ich weiß es nicht.
00:14:55: Ich kann sie nicht erkennen.
00:14:57: Und diesen Satz wird er auch später in der Presse sagen.
00:15:00: Er erklärt, dass die junge Frau auf dem Tisch so entstellt war, dass er nicht mehr erkennen konnte, ob es sich bei ihr um seine eigene Tochter handelt.
00:15:08: Doch es dauert nicht lange, bis andere Details die schreckliche Wahrheit ans Licht bringen.
00:15:13: Bei den drei getöteten, die im Innenhof des heruntergekommenen Hauses verschad worden sind, handelt es sich um Brenda, Morena und Lara.
00:15:22: Ein Aufschrei geht jetzt durch Argentiniens Presse.
00:15:24: Und schnell steht ein Wort im Raum, das ihr mit Sicherheit alle in den letzten Jahren schon oft gehört und gelesen habt.
00:15:30: Femizid.
00:15:32: Von dreifachem Femizid ist die Rede.
00:15:34: Also Mord an Frauen aufgrund der Tatsache, dass sie Frauen sind.
00:15:38: oder anders ausgedrückt geschlechtsspezifischem Mord.
00:15:42: Und hier ist es jetzt wichtig zu wissen, dass das Thema in Argentinien in den letzten Jahren mindestens genauso groß war wie bei uns.
00:15:48: Aber wie kam es überhaupt dazu?
00:15:50: Femizid ist weltweit seit einigen Jahren zu einem immer drängenderen Thema geworden, weil die Gewalt gegen Frauen in vielen Ländern systematisch zunimmt und gleichzeitig besser dokumentiert, stärker diskutiert und medial sichtbarer gemacht wird.
00:16:04: Immer häufiger werden solche Taten glücklicherweise nicht mehr als bloße Familiendrahmen oder Beziehungstaten oder Einzelfälle abgetan, sondern als gesellschaftliches Problem erkannt, dass tiefer liegende Strukturen wie Machismo, toxische Männerbilder und die fehlende Gleichstellung von Frauen offenlegt.
00:16:20: Besonders in westlichen Ländern sorgt eine radikale Online-Subkultur, die sogenannte Insel-Bewegung, für zusätzliche Aufmerksamkeit.
00:16:28: Junge Männer, die aus Frust über das eigene Singeldasein Hass gegen Frauen entwickeln, verherrlichen Gewalt als Antwort auf ihr persönliches Unglück.
00:16:36: Diese Ideologie ist zwar digital verwurzelt, hat aber immer öfter reale Konsequenzen.
00:16:42: Belästigung, Gewalt gegen Frauen und auch Mord nehmen zu.
00:16:46: Dies trägt dazu bei, dass Femizide gesellschaftlich immer lauter diskutiert werden, weil sie zeigen, wie gefährlich übersteigerte, männliche Besitz- und Kontrollfantasien werden können.
00:16:56: Es ist aber nicht nur die Inselbewegungen, die zur Gewalt gegen Frauen beiträgt.
00:17:01: Es spielen auch kulturelle Faktoren eine Rolle.
00:17:03: Gewisse Erwartungen an das Verhalten, die Kleidung und die Lebensweise von Frauen, und dazu der sogenannte antifeministische Backlash.
00:17:11: Dieser bedeutet, dass nach einer Phase, in der Frauen gesellschaftlich für viele Beobachter Oberwasser hatten, nämlich während der sogenannten Krise der Männlichkeit in den zweitausender Jahren, sich die Lage jetzt ins Gegenteil verkehrt.
00:17:23: Frauen werden auf allen Ebenen zurückgedrängt.
00:17:27: In Argentinien ist diese Problematik besonders sichtbar geworden.
00:17:31: Trotz der großen Schritte, die das Land schon früh in Sachen Frauenrechte gemacht hat, ist Chemizid ein akutes, strukturelles Problem.
00:17:38: Bewegungen wie Niunaminos haben seit twenty-fünfzehn darauf aufmerksam gemacht.
00:17:43: Doch solche Organisationen haben es inzwischen immer schwerer.
00:17:47: Der Grund ist die noch relativ neue Regierung.
00:17:50: Präsident Millay, der seit Ende im Amt ist, hat das Land stark reformiert.
00:17:56: Viele von euch kennen ihn bestimmt aus den Nachrichten, wo er oft mit einer Kettensäge gezeigt wird, die sinnbildlich für seine vielen Reformen steht.
00:18:04: Auf seine Politik können wir jetzt hier nicht im Detail eingehen, das würde auf jeden Fall den Rahmen sprengen, nur so viel.
00:18:09: Sein Fokus ist die Wirtschaft.
00:18:11: Soziales ist dabei stark in den Hintergrund getreten.
00:18:14: Soziale Ausgaben wurden massiv gekürzt.
00:18:17: Und dazu gehören auch Mittel, die direkt den Schutz von Frauen und Opferschutzmaßnahmen unterstützt hätten.
00:18:23: Polizei, Notfallprogramme und soziale Dienste leiden unter diesen Einschnitten, was die Situation noch schwieriger macht.
00:18:30: Weniger staatlicher Schutz bedeutet für Frauen, dass Prävention und schnelle Hilfe in Gefahrensituationen oft nicht greifen, wodurch sich das Risiko für Femizide erhöht.
00:18:40: Also beispielsweise werden Frauenhäuser weniger gefördert, können auch weniger Plätze anbieten und wenn dann eine Frau akut von ihrem Partner bedroht wird, kriegt sie zum Beispiel in keinem Frauenhaus einen Platz und muss dann erstmal bei dem Partner bleiben, wenn sie keine Möglichkeit hat, wo sie sonst hin kann.
00:18:52: Und das erhöht natürlich das Risiko, dass sie dann noch mehr Gewalt erfährt oder sogar tödliche Gewalt erfährt, um das mal kurz ein bisschen weniger abstrakt für euch darzustellen.
00:19:01: Und wegen dieser gestiegenen Gefahren ist das Thema gerade in Argentinien eben sehr groß.
00:19:06: Das merkt auch die Organisationi Unaminos, die sich nach den Vorwürfen, sie würden mit ihren Großdemos und anderen Aktionen übertreiben, in den letzten Jahren ziemlich in den Hintergrund drängen lassen.
00:19:17: Doch jetzt, als die Morde an Brenda, Morena und Lara bekannt werden, stellen sie fest, das haben wir nicht.
00:19:23: Wir haben noch viel zu wenig getan.
00:19:26: Also werden die Frauen in Argentinien jetzt wieder laut.
00:19:28: Zahlreiche Männer schließen sich ihnen an und alle fordern eines.
00:19:32: Die lückenlose Aufklärung der Morde.
00:19:35: Doch leider wird das gar nicht so einfach.
00:19:36: Und es geht leider auch nicht ohne Verunglimpfung der Opfer und Sport in den sozialen Medien einher, wie ihr gleich noch sehen werdet.
00:19:44: Zuerst einmal gelangen nun die ausführlichen Autopsieergebnisse der drei Getöteten in die Medien.
00:19:51: Und ich werde euch diese jetzt auch vorlesen, weil ich es ja wichtig finde, davor sollte man einfach nicht die Augen verschließen, weil das einfach ganz, ganz utale Gewalt ist, die da angewendet worden ist.
00:20:01: Und wenn ihr das jetzt nicht hören möchtet, was den Dreien angetan worden ist, dann verstehe ich das natürlich und das ist auch absolut in Ordnung, dann könnt ihr jetzt so, ja, zwei, drei Minuten skippen.
00:20:11: Wir beginnen jetzt mit Lara.
00:20:13: Und Lara, die trug bei ihrem Auffinden, so steht es im Obduktionsbericht, rote Strümpfe, eine hellblaue Jogginghose, ein weißen Pullover und Unterwäsche.
00:20:25: Und ob das jetzt die Kleidung ist, in der sie zu der Party gegangen ist, das ist nicht bekannt.
00:20:31: Mir persönlich kommt das jetzt nicht wie so typische Partykleidung vor.
00:20:35: Wenn ich so aus dem Haus gehe, also irgendwie mit Jogginghose und einem bequem Pullover dann in der Regel um irgendeinen Fernseherabend oder Filmeabend bei Freunden zu machen, ich finde, das ist jetzt nicht so richtig typische Kleidung für eine Party, aber ich weiß auch nicht, wie das in dem Alter ist.
00:20:49: Ich weiß auch nicht, wie das in Argentinien ist.
00:20:51: Das war aber eine Stelle, die mir schon so ein bisschen aufgefallen ist und vielleicht könnt ihr euch die auch noch merken.
00:20:57: Lara, die war auf jeden Fall geknebelt.
00:21:00: Ihr sind Plastikbänder als Fesseln, um die Knie gebunden worden und die Knöchel, die sind mit Schnüren gefesselt worden.
00:21:07: Kommen wir jetzt zu ihren Verletzungen.
00:21:09: Sie hatte insgesamt sieben schwere Verletzungen und diese Verletzungen im Einzelnen sind ein Stich in die Mitte der Brust, kompatibel mit einem Messerstich, zwei oberflächliche ovales Schnittwunden an der rechten Halsseite, Ein abgetrenntes linkes Ohrlebchen durch einen sauberen und tiefen Schnitt.
00:21:31: Eine tiefe lange Schnittverletzung am rechten Hals.
00:21:35: Und diese Schnittverletzung, die war wohl so schlimm, dass sie Muskeln, Blutgefäße und Knochen beschädigt hat und sie Säuber auch zu sehr, sehr starken Blutungen geführt haben.
00:21:45: Dann gibt es noch in der linken Halsseite eine weniger tiefe Schnittverletzung.
00:21:50: Und Verletzungen an den zweiten Finger gliedern aller Finger der linken Hand mit Verlust der Fingerkuppen von vier Fingern durch starken Druck oder Schläge mit einem harten oder scharfen Gegenstand.
00:22:02: Außerdem eine Schnittverletzung an der linken Mundwinkelregion.
00:22:07: Ja, das sind die sieben schweren Verletzungen und als Todesursache von Lara wurde Schock durch massiven Blutverlust festgestellt.
00:22:15: Morenas Kleidung wird im Obduktionsbericht auch beschrieben.
00:22:20: und sie trägt ebenfalls eine Jogginghose, allerdings eine schwarze, ein weißes Langarm-Shirt, Unterwäsche, Schuhe und weiße Socken.
00:22:29: Auch sie war gefesselt und zwar an den Händen und an den Knöcheln und ihr Mund ist mit Klebeband verschlossen worden und über den Kopf ist sie eine Plastiktüte gezogen worden.
00:22:39: Außerdem ist sie ein Stoffband um den Hals gebunden worden und auch sie hat sieben traumatische Verletzungen.
00:22:46: Die Verletzungen im Detail sind Eine horizontale Strangulationsverletzung um den Heiz verursacht durch den Druck eines Bandes.
00:22:56: Eine Fraktur zwischen dem ersten und zweiten Heizwirbel, die das Rückenmark sowie zentrale Arten- und Herzfunktion beeinträchtigte und die zu einem sogenannten Neurogenen-Schock geführt haben soll.
00:23:07: Kurz zur Erklärung, so ein Neurogener-Schock, das ist eine spezielle Form des Schocks, also eine lebensbedrohliche Kreislaufstörung, die durch Schäden am Nervensystem ausgelöst wird.
00:23:17: meist durch Schäden am Rückenmark oder am Gehirn.
00:23:20: Und dabei kommt es zu einer massiven Störung der Steuerung von Herz und Blutgefäßen.
00:23:25: Und das liegt daran, dass das Nervensystem die Blutdruck- und Herzfrequenzregulation nicht mehr richtig kontrollieren kann.
00:23:32: Außerdem hatte sie verschiedene Prellungen und Kratzspuren an Gesicht, Brustkorb, Oberschenkel und weiteren Körperregionen verursacht durch Schläge oder Druck mit harten Gegenständen.
00:23:44: Also so sind dann bei ihr wohl auch diese sieben Verletzungen zustande gekommen.
00:23:49: Die Turtusursache bei ihr war eine Kombination aus Strangulation und schweren Schädigungen des Rückenmarks, die Atem- und Blutfluss unterbrochen haben, also dieser Neurogyne-Schock.
00:24:00: Brenda, die wurde nur in Unterwäsche gefunden.
00:24:04: Ihre Hände und Füße sind ebenfalls gefesselt, allerdings mit Klebeband und auch ihr Mund ist verschlossen, nämlich mit einem grünen Stück Stoff.
00:24:13: Sie hat von allen Dreien die meisten Verletzungen erlitten.
00:24:17: Insgesamt soll sie zweiundzwanzig traumatische Wunden gehabt haben.
00:24:22: Sie starb an einem traumatischen Herzkreislaufstillstand, wohl verursacht durch ein Schädeltrauma.
00:24:28: Auch einige ihrer Verletzungen jetzt im Detail.
00:24:31: Sie hatte Prellungen an beiden Augenlidern, einen vertikalen Schnitt in der Stirnmitte sowie mehrere stumpfe Verletzungen an Stirn und rechter Seite.
00:24:41: Schwere Gesichtsverletzungen, Müllbruch der Nase, der Wangenknochen, der Schädelbasis und Einbruch des Stirnknochens.
00:24:49: Siertemerere Stichverletzungen, darunter eine tiefe Wunder in der rechten Schlefe bis zur Luftröhre.
00:24:55: Prellungen und Schnittverletzungen an Lippen, Ohren, Kinn und Händen.
00:25:00: Acht oberflächliche Stiche am vorderen und seitlichen rechten Halsbereich.
00:25:05: Schnittverletzungen an der Brust und in der rechten Hand teils mit Prellungen.
00:25:10: Und das ist nicht alles, auch nach ihrem Tod ist sie noch weiter verstümmelt worden.
00:25:15: Man hat ja da einen großen Schnitt am Bauch zugefügt und Teile des Darmes sind daraufhin ausgetreten.
00:25:21: Die ganzen anderen Verletzungen sind ihr zu Lebzeiten zugefügt worden, diese Verletzung Postmortem.
00:25:28: Durch die veröffentlichten Autopsieberichte wird jetzt klar, die Frauen wurden nicht einfach nur in Anführungsstrichen ermordet, sondern sie sind vor ihrem Tod auch noch ganz bestialisch gefoltert worden.
00:25:39: Ja, und ganz Argentinien will jetzt wissen, wieso und von wem.
00:25:42: und ja, alle sind natürlich geschockt und ich finde es auch einfach nur richtig heftig, wie man Menschen solche vielen Wunden, solche Verletzungen, solche Qualen zufügen kann.
00:25:52: Also ich hoffe ihr versteht jetzt auch, warum wir das alles genannt haben, weil es für den Fall einfach absolut wichtig ist, weil es nicht einfach nur ist, jemand ist die Kette durchgeschnitten worden oder so, sondern das ist wirklich brutalste Folter an drei so jungen Frauen.
00:26:06: Ja, also kurz für alle, die bis hierhin geskippt haben, die drei Frauen wurden also nicht in Anführungsstrichen nur ermordet, sondern sie wurden auch vorher gefoltert und vorher, so wie hinterher, auch noch aufs Grausamste verstümmelt.
00:26:20: Schnell werden erste Verdächtige festgenommen.
00:26:23: Zum einen die beiden Männer, die dabei waren, das Haus zu putzen, als die Polizei eintraf und zum anderen ein Pärchen, dem das Haus gehört.
00:26:31: Hier widersprechen sich nun die Quellen.
00:26:33: In manchen heißt es, das Haus sei erst vor kurzem von dem Paar gemietet worden, in anderen heißt es, sie hätten da schon länger gewohnt.
00:26:40: Vor allem die Frau, die dort gelebt hat, zeigt sich allerdings sehr gesprächig und gibt nun auch viele Infos preis.
00:26:46: Sie erzählt beispielsweise, dass sie ihr Haus am betreffenden Abend für eine Party an mehrere Männer vermietet habe.
00:26:53: Die Männer, die das Haus von ihr gemietet haben, hätten dann eine große Grube im Innenhof gegraben, was sie anscheinend nicht gewundert hat, und dabei laute Musik gehört.
00:27:01: Die Besitzerin des Hauses sei dann gegangen, um Drogen zu verkaufen und sei bei dem Mord selbst nicht vor Ort gewesen.
00:27:07: Vor allem aber kommt durch die ersten Verhöre jetzt etwas absolut verstörendes ans Tageslicht.
00:27:13: Und zwar, dass die Morde live ins Internet gestreamt worden sind und dort von insgesamt forty-fünf Personen beobachtet wurden.
00:27:20: Diese Info gelangt ebenfalls schnell in die Medien und es heißt zunächst, dass der Livestream über Instagram stattgefunden hätte, dann ist von TikTok die Rede.
00:27:28: Die Behörden stellen dann aber klar, dass ein kleinerer, nicht so verbreiteter Messengerdienst verwendet worden sein soll.
00:27:34: Und?
00:27:35: Ebenfalls über diesen Messenger in verschiedenen Gruppen sollen sich die Zuschauer der bestialischen Foltermorde hinterher über die Taten ausgelassen haben.
00:27:42: Eine Nachricht lautet beispielsweise, sinngemäß übersetzt, hast du gesehen, wie ihre kleinen Hände gezittert haben, als sie Finger für Finger verloren hat.
00:27:50: Janardin, was sind deine Gedanken zu dieser Livestreamsache bzw.
00:27:54: was hast du gedacht, als du davon gehört hast?
00:27:56: Ich hab... haben am Anfang nur die Schlagzeile gesehen.
00:27:59: Und ich hab ehrlich gesagt gedacht, dass es sich um einen Film handelt.
00:28:03: Also, ich hab irgendwie gedacht, dass es jetzt so der Schocker, der jetzt zu Halloween irgendwie rauskommen soll und ja, passt auch zeitlich ganz gut zu.
00:28:12: September, zweitausendundzwanzig, da hab ich irgendwie gedacht, ja, geht es um irgendeinen Halloween-Film, aber... Ach so.
00:28:17: Dass das Realität ist, das hab ich dann erst so nach und nach erfahren und gelesen und... Ja.
00:28:23: Ganz schlimm, ganz schrecklich.
00:28:25: Ich versteh's nicht.
00:28:26: Ich versteh's einfach nicht.
00:28:27: Nee, ich auch nicht.
00:28:28: Ich kann auch verstehen, dass du an Filme gedacht hast, weil es gab doch früher mal diese Filme Hostel und bei sie nicht wie sie alle hieß, diese Torture-Pornfilme.
00:28:35: Hab ich nie geguckt.
00:28:37: Nee, ich hab die auch nicht geguckt, aber ich glaub, da gab's einige Formate, bei denen's genau um so was ging.
00:28:41: Dass entweder reiche Leute dafür bezahlt haben, dass sie dann selber andere Leute zu Tode foltern dürfen oder dass sie dabei zusehen können.
00:28:47: Und es gab doch auch mal so eine Serie, wo so was live gestreamt worden ist.
00:28:50: Wirklich jetzt, oder?
00:28:51: Nee, also, in der Serie ging es darum, dass ... Also, das war eine fiktive Serie.
00:28:56: Und ich hab dann irgendwie zuerst an so was gedacht.
00:28:59: Dass jemand jetzt tatsächlich jemanden umgebracht hat und das, um Profis zu machen, live gestreamt hat.
00:29:03: Das war so mein erster Gedanke.
00:29:04: Die Öffentlichkeit ist jetzt auf jeden Fall total schockiert.
00:29:07: Und das ist auch der Zeitpunkt, zu dem die Morde international bekannt werden.
00:29:12: Auch in den deutschen Medien wird nun über den dreifach Mord berichtet, der live gestreamt worden ist.
00:29:16: So haben wir ihn ja auch entdeckt.
00:29:18: Und alle fragen sich jetzt, wieso macht man sowas?
00:29:21: Wer waren die Zuschauer?
00:29:22: Und weshalb sieht man sich sowas an?
00:29:25: Zuerst werden dann auch tatsächlich Vergleiche gezogen mit Filmreihen wie Hostel, aber je weiter die Ermittlungen voranschreiten, desto mehr zeichnet sich ein anderes Bild ab und der Name kommt ins Spiel, den bisher keiner auf dem Schirm hatte.
00:29:37: Ein Name, der unfassbar harmlos klingt.
00:29:39: Pecanew J, also der kleine J. Hinter diesem Spitznamen verbirgt sich Tony Victoriano.
00:29:46: Ein zwanzigjähriger Peruana, der als mutmaßlicher Drahtzieher des gesamten Grauens gilt.
00:29:52: Aber eins müssen wir hier ganz klar sagen, der Fall ist so frisch und so komplex, dass die Ermittlungen immer noch im Gange sind.
00:29:58: Aber gehen wir mal Schritt für Schritt durch, was wir wissen oder besser gesagt, was die Medien und offiziellen Stellen bisher enthüllt haben.
00:30:05: Denn das ist der Punkt, an dem der Fall von einem reinen Femizid zu etwas noch dunkleren wird.
00:30:11: Einem Drogenkrieg, in dem junge Frauen als Kollateralschaden geopfert werden.
00:30:16: Und hier kommen wir jetzt zu den ersten Enthüllungen, die die Öffentlichkeit wirklich auffühlen.
00:30:22: Die Ermittler haben schnell festgestellt, dass Brenda, Morena und Lara nicht einfach nur zufällige Opfer waren.
00:30:28: Es gibt jetzt Hinweise darauf, dass sie in das Drogenmilieu von Buenos Aires verstrickt waren.
00:30:34: Auf welche Weise, das ist allerdings nicht bekannt.
00:30:37: Es heißt allerdings, dass in dem Video, in dem die drei ermordet werden, Pecanue Jay oder auch Little Jay zu sehen sein soll, wie er sagt, das passiert mit Leuten, die Drogen von mir stehlen.
00:30:50: Und tatsächlich gibt es dann Gerüchte, die besagen, dass Brenda, Kokain oder Marianna von ihm gestohlen haben soll.
00:30:57: Und erinnert euch mal ganz kurz an die Obduktionsberichte, Da war es ja auch Brenda, die bis auf ihre Unterwäsche keine Kleidung mehr getragen hat und die auch die meisten Wunden hatte oder die meisten schweren Verletzungen.
00:31:12: Brenda soll es jetzt also gewesen sein, die Drogen gestohlen hat.
00:31:16: Mal ist von einer kleinen Menge die Rede.
00:31:19: Mal von drei Kilo und mal von bis zu vierzig Kilo, die sie gemeinsam mit einer anderen Gänge geklaut haben soll.
00:31:27: Die Drogen soll die Gänge dann selbst verkauft haben.
00:31:30: Das sind aber, wie gesagt, nur Gerüchte.
00:31:33: Das ist in keinster Weise belegt.
00:31:35: Trotzdem leidet jetzt das Image der drei Opfer.
00:31:39: Denn auf einmal sind sie für die Öffentlichkeit nicht mehr die unschuldigen jungen Frauen, die feiern wollten, sondern Frauen, die ins Drogenmilieu verstrickt sind.
00:31:49: Und ihr müsst euch mal vor Augen halten, eine davon ist nach wie vor, fünfzehn Jahre alt.
00:31:54: Und das ist auch so ein Phänomen, was man bei Femiziden irgendwie häufiger hat, anstatt einfach nur bei der Tat zu bleiben, dabei, wie schrecklich diese Tat ist, wird dann so lange gewühlt und gegraben, bis man die Opfer irgendwie in den Dreck ziehen kann.
00:32:07: Das hat mir jetzt schon so oft gehabt, da heißt es hinterher, ja, die Frau war aber auch schrecklich zu ihrem Mann, oder sie war aber auf der Arbeit zickig, oder was, was ich war.
00:32:17: Und jetzt sind eben diese jungen Mädels hier ins Drogenmögel verstrickt und plötzlich ist es Mitleid für sie nicht mehr so groß.
00:32:23: und das ist was, was ich wirklich irgendwie überhaupt nicht verstehen kann.
00:32:27: Aber zurück zum Drogenmilieu.
00:32:28: Wir müssen euch das hier noch ein bisschen besser erklären, also das ganze Drogenmilieu von Argentinien und auch von Peru, da Pecanio J ja Peruana ist.
00:32:39: Das Ganze sieht etwas anders aus als beispielsweise in Deutschland und ist auch ganz anders in die Gesellschaft eingebunden.
00:32:46: Drogenkriminalität in Argentinien und Peru ist ein richtig großes Thema.
00:32:51: und beide Länder kämpfen seit Jahrzehnten damit.
00:32:54: Peru, das ist der zweitgrößte Kokainproduzent der Welt, und Peru kämpft mit Banden, die nicht nur Drogen schieben, sondern auch illegal Gold schürfen, Wälder abholzen und ganze Region terrorisieren.
00:33:07: Erst kürzlich gab es dann auch noch einen riesigen Korruptionsskandal bei der Polizei, weil eben viele der Beamten gegen Schmiergeld mit den Banden zusammengearbeitet haben.
00:33:17: Und Argentinien ist dabei eher die Durchgangsstation.
00:33:21: Kokain aus Peru, Bolivien und Kolumbien landet in Containern im Hafen von Rosario, von wo es es dann in die ganze Welt verbreitet wird.
00:33:32: Mehrere Familienclans und Banden kämpfen um die Vorherrschaft und die Gewalt eskaliert immer mehr.
00:33:38: Doch wenn man jetzt meint, dass die Banden am Rande der Gesellschaft stehen, dann täuscht man sich.
00:33:44: Und auch hier kommt die aktuelle politische Situation ins Spiel.
00:33:48: Durch die Sparpolitik im sozialen Bereich haben die Banden nämlich leichtes Spiel, wenn es darum geht, sich Verbündete, Freunde und auch Menschen, die sie decken und schützen zu suchen.
00:33:59: Aber sie kommen so auch beispielsweise an Dealer.
00:34:03: Und sie machen das durch eine ziemlich perfide Masche, sie nutzen quasi die Armut der Menschen aus.
00:34:09: In den Armvierteln finanzieren sie beispielsweise Suppenküchen, vergeben Jobs oder sogar auch Kredite und schon stehen die Menschen dort in ihrer Schuld.
00:34:18: Manche wenden sich ihnen aber auch freiwillig zu, weil sie sich anders als eben der Staat um die Ärmsten der Armen kümmern oder zu kümmern scheinen.
00:34:26: Es heißt, da wo der Staat geht, kommen die Narcos und so sind die Drogenbanden in den ärmeren Gegenden von Argentinien tief vernetzt und fast jeder kennt irgendwen, der irgendwie mit Drogen zu tun hat.
00:34:40: Insofern ist es auch ganz schön doppelmoralisch, was nun mit Morena, Lara und Brenda passiert.
00:34:45: Und völlig egal, ob es jetzt stimmt, dass sie mit Drogen zu tun hatten oder nicht, sie werden jetzt auf jeden Fall durch den Dreck gezogen.
00:34:52: Ihre Social Media Accounts werden durchstöbert und ein Video geht dabei ganz besonders durch die Medien.
00:34:59: Es zeigt die fünfzehnjährige Lada, bekleidet mit einem pinkfarbenen Bikini und einem kurzen weißen Netzrock.
00:35:07: Sie bereitet sich auf eine Party vor und posiert dabei immer wieder vor der Kamera.
00:35:12: Sie ist auch mit Alkoholflaschen zu sehen und im Pool.
00:35:15: Sie trägt dabei Tattoos, ob diese echt sind oder nicht, dass es nicht bekannt.
00:35:20: Und in dem Video ist auch ein etwas ältere Frau zu sehen, laut Kommentaren soll es sich dabei um Lara's Mutter handeln.
00:35:27: Und es heißt jetzt immer wieder, dass sich Lara in dem Video wie eine, das ist jetzt ein Zitat, prostituierte Präsentieren würde und dass ihre Mutter das ja wohl auch noch unterstützt.
00:35:39: Ja, und jetzt dauert es natürlich nicht lange, bis es von den Drogengerüchten zu weiteren Gerüchten kommt.
00:35:45: Jetzt heißt es nämlich, die drei jungen Frauen hätten sich als Sexarbeiterinnen etwas dazu verdient, und zwar regelmäßig.
00:35:51: Und auch im Umfeld der Drogenbande von Pickenu J. Es werden jetzt angebliche Zitate ihrer Verwandten herausgekramt, die Folgen des Berichten sollen.
00:36:00: Ein junger Mann habe sich an Lada und eine der beiden anderen in den meisten Quellen des Mordena herangepilst und um ein Treffen in einem Fast-Food-Restaurant gebeten.
00:36:10: Für das reine Treffen habe er umgerechnet zweihundert Dollar bezahlt.
00:36:14: Von dem Abend des Treffens gibt es auch ein Video, das Lada und den jungen Mann zeigen soll.
00:36:19: Es soll sich bei ihm laut einigen Artikeln sogar um Pecan U J höchstpersönlich handeln.
00:36:24: Und der Mann auf dem Video sieht auch aus wie Pecan U J, dazu aber später noch mehr.
00:36:29: Doch das eine Treffen mit Lada allein hat ihm offenbar nicht gereicht, heißt es weiter.
00:36:33: Deshalb habe er die drei Frauen auf der Party treffen wollen und ihnen dafür jeweils dreihundert Dollar gebieten.
00:36:40: Mal heißt es, die Sommer habe für ihr bloßes Auftauchen im Raum gestanden, Mal ist aber auch von Sexarbeit die Rede.
00:36:46: Ich finde das irgendwie so ... ja, faszinierend ist vielleicht das falsche Wort, so erstaunlich und erschreckend, wie sich die Informationen so verändert haben im Laufe der Zeit, so gesteigert haben zum Negativen.
00:36:59: Finde
00:36:59: ich auch und ich finde auch die Kommentare, die über die drei Frauen in Social Media stehen, ganz, ganz schlimm.
00:37:03: Also die sind so richtig abwertend und ich finde das immer so faszinierend.
00:37:06: Wir haben auch bald noch ein Fall, wo das auch noch mal Thema sein wird.
00:37:09: Wie das dann oft so ist, dass in Social Media hinterher die Täter bemitleidet werden, so nach dem Motto, wie konnte es nur so weit kommen?
00:37:15: Und die Opfer dann irgendwie so herabgesetzt werden, so nach dem Motto, irgendwie waren sie ja auch selber
00:37:20: schuld.
00:37:20: Ja, das habe ich ja gerade schon gesagt, so dass sich das ganz schlimm findet, dass das bei Femiziden eigentlich sehr, sehr häufig der Fall ist.
00:37:28: Das ist im Nachhinein ja so, dass man so lange sucht, um irgendeine... Begründung oder Erklärung dafür zu finden irgendwas, womit man das auch so ein bisschen relativieren kann.
00:37:39: Das hatten wir ja bei dem Femizid Antina, mein ich, auch gab, wo es dann hinterhieß, ja, sie war ja auf der Arbeit so schlimm.
00:37:46: Sie hat da so ein bisschen versucht, ihren Willen durchzudrücken, wo wir ja da auch schon gesagt haben, es hat aber... überhaupt gar nichts mit dem Mord an ihr zu tun.
00:37:54: Nee, gar nicht.
00:37:54: Die hätte sich einfach ganz, ganz schrecklich und egoistisch und unsozial verhalten können und trotzdem hätte nichts diesen Mord an ihr gerechtfertigt.
00:38:02: Und genau das Gleiche ist hier auch der Fall.
00:38:04: Und das haben wir schon so häufig gehabt.
00:38:05: Ja, und selbst wenn du das jetzt hier mal durchspielst, wenn du sagst, die drei waren von mir aus die größten Partygirls, die größten Partycoxa und haben sich auch noch rostituiert, haben auch noch als Sexarbeiterinnen gearbeitet, wie du schon sagst, ist rechtfertig gern nicht den Mord an ihnen.
00:38:17: Nein, das verstehe ich auch immer nicht, was das dann immer soll.
00:38:20: Warum kann man... nicht einfach ein Opfer, ein Opfer sein lassen und den Täter ein Täter sein lassen.
00:38:24: War ganz unabhängig davon, was sie... Privat so angestellt haben.
00:38:28: Ich frage mich, ob es manchmal eine Schutzreaktion ist, dass vielleicht auch gerade Frauen, weil es sind oft Frauen, die negative Kommentare hinterlassen, von diesem Fall lesen und so innerlich versuchen, sich zu versichern, dass ihnen das nicht passieren kann.
00:38:40: Und dann versuchen sich selber, zu den Frauen zu kontrastieren.
00:38:42: Wenn Sie sagen, ich hab ja mit Drogenmilieu nichts zu tun, ich bin ja keine Sexarbeiterin, wird mir das auch nicht passieren.
00:38:47: Das ist quasi eine automatische Abwehrreaktion, das weiß ich meine.
00:38:51: Ja, das hatten wir auch schon mal in irgendeiner Folge besprochen, dass das so eine Art ... So helle Weltphänomen ist so die Ordnung wiederherstellen, die Gerechtigkeit wiederherstellen.
00:39:02: Ja, es hat ja dann natürlich solche getroffen und mich kann es nicht treffen und dass man das so wegschiebt irgendwie.
00:39:09: Ja,
00:39:10: das trifft hier irgendwie auch, denke ich mal, wieder ziemlich gut zu.
00:39:13: Fakt ist auf jeden Fall, wir wissen nicht, ob Lada, Blenda oder Morena je als Sexarbeiterin gearbeitet hat.
00:39:20: Es ist aber auf jeden Fall so, dass es zahlreiche Frauen gibt, gerade in den ärmeren Gegenden Argentinians, die das machen, um irgendwie über die Runden zu kommen.
00:39:27: Und das ist ja auch kein rein argentinisches Thema, das gibt es ja überall auf der Welt.
00:39:31: Und man kann das den Frauen dann ja auch nicht vorwerfen, eigentlich eher der Gesellschaft, in der die Dinge da eingehen schieflaufen, dass viele Frauen und zum Teil ja auch Männer keine andere Möglichkeit sehen, als in die Sexarbeit zu gehen.
00:39:42: Doch wie gesagt, es gibt keine Beweise, dass eine der drei Ermordeten je so was gemacht hat.
00:39:47: Und genauso ist es auch mit dem angeblichen Drogendiebstahl.
00:39:50: Auch das sind nur Gerüchte, für die es keine Beweise gibt.
00:39:54: Stattdessen kristallisiert sich momentan eine andere Theorie heraus, dass Lada, Morena und Blender nichts als ein Kollateralschaden waren.
00:40:03: Ein Opfer, das Pecanio J. bei seinem Aufstieg im Drogenmilieu in Kauf genommen hat.
00:40:08: Also, schauen wir uns Pecanio J. und sein mögliches Motiv jetzt mal genauer an.
00:40:15: Pecan U.J.
00:40:16: ist angeblich der Sohn eines bekannten peruanischen Drogenbosses und wuchs in einem Umfeld auf, das von Gewalt und Kriminalität geprägt war.
00:40:25: Bei Einfluss von US-amerikanischen Gangster-Filmen wie Scarface entwickelte er eine Vorliebe für die Figur des Tony Montana.
00:40:34: Im Jahr twenty-twentzig zog er nach Argentinien, wo er sich in der Drogenszene etablierte und Kontakte zu lokalen Banden knüpfte.
00:40:43: Seine kriminelle Karriere zeichnete sich von Anfang an durch extreme Brutalität und durch einen Hang zur Selbstdarstellung aus.
00:40:51: Er versuchte sich ein Image aufzubauen, was aber gar nicht so einfach war.
00:40:56: Denn Pickeniel Jay wird häufig das Opfer von
00:41:00: Spott
00:41:00: und zwar deswegen, weil er in den Augen der anderen Kriminellen nicht gerade wie ein harter Gangster aussieht.
00:41:08: Für ihren Geschmack ist er etwas zu füllig, was zu einem runden Gesicht und damit zu weichen Gesichtszügen führt.
00:41:16: Selbst jetzt kursiert auf spanischsprachigen Seiten noch Spot über ihn und er wird mit einem Marshmallow verglichen oder mit irgendwelchen Pokémons oder er wird sinngemäß auch als Lauch oder als Milchgesicht bezeichnet.
00:41:30: Also das mit dem Imageaufbau hat nicht so gut funktioniert.
00:41:34: Pecanio J möchte diesen Ruf als Milchgesicht allerdings nicht aus sich sitzen lassen und er versucht immer wieder krasse Dinge zu tun, um sein Image eben aufzupolieren, also in seinen Augen aufzupolieren.
00:41:47: Und er soll jetzt eben beschlossen haben, ein Exempel zu statuieren, und zwar an Morena, Lara und Brenda.
00:41:55: Vielleicht, weil sie ihn wirklich bestohlen haben, vielleicht aber auch einfach nur so, um Grausamkeit zu demonstrieren.
00:42:03: So oder so heißt es jetzt, er hat den Mord inszeniert und er hat online forty-fünf andere Mitglieder der Gang seines Vaters zusehen lassen.
00:42:14: Und das um zu beweisen, dass man sich mit ihm besser nicht anlegt.
00:42:19: Sehr mutig der Gute.
00:42:21: Es wird allerdings auch in eine andere Richtung spekuliert.
00:42:25: Und zwar dahingehend, dass Pecanio Jay zwar der Mörder der drei jungen Frauen ist, aber dass der Mord in Wahrheit von seinem Vater in Auftrag gegeben wurde.
00:42:34: Die Gründe dafür variieren und darüber wird spekuliert, also als erster Grund wird genannt, dass es tatsächlich eine Bestrafung sein könnte wegen des Diebstahls.
00:42:44: Es könnte aber auch eine Inszenierung sein, wodurch der Vater eben seine eigene Härte und die Gnadenlosigkeit demonstrieren möchte.
00:42:52: Es könnte aber auch sein, dass er eben seinem Sohn zu einem besseren Image verhelfen möchte, dass er eben nicht mehr das Milchgesicht ist, was irgendwie zu weich wirkt für diese Szene und dass er dadurch eben Härte demonstrieren soll und sich so ein bisschen mehr Respekt verschaffen soll.
00:43:08: Allerdings ist es jetzt so, dass sich der Verdacht gegen den Vater nicht erhärtet und dass die bereits festgenommenen sich auch gegen Pecanio J aussprechen und ihn als Täter nennen.
00:43:19: Möglicherweise, aber auch einfach nur, weil sie vor dem Vater vielleicht ein bisschen mehr Angst haben, als vor dem Milchgesicht.
00:43:25: Doch als die Ermittler sich auf die Suche nach Pecanu J. machen, da ist er schon auf der Flucht.
00:43:32: Glücklicherweise macht er dabei aber ein Fehler.
00:43:35: Und zwar taucht er jetzt nicht in Argentinien unter, sondern er versucht, nach Peru zu fliehen.
00:43:42: Dadurch, dass er dabei die Grenze überquert und sich praktisch selbst sichtbar macht, kann er wenig später gefasst werden.
00:43:49: Und auch um seine Festnahme gibt es jetzt wieder jede Menge Spekulation.
00:43:54: Und zwar haben die Behörden, während sie auf der Suche nach ihm waren, ein Bild veröffentlicht, das für viele im Internet nach KI, also nach künstlicher Intelligenz, aussieht.
00:44:05: Und in diesem Zusammenhang wird jetzt behauptet, dass sich die Polizei quasi Pecanio J. als Täter nur ausgedacht hat, um den Warentäter zu decken, wer mir vorhin schon von Korruption gehört.
00:44:17: Und in diesem Zusammenhang erzählen dann auch ehemalige Beamten, dass sie von offizieller Stelle aus Drogentransporte es kortieren sollten und dass sie gefeuert werden sollten, wenn sie sich eben weigern, das zu machen.
00:44:30: Also mit anderen Worten, die Leute, die trauen der Polizei nicht.
00:44:34: Und das zeigt sich eben jetzt auch dadurch, dass sie glauben, dass das Bild von Pecanio J eben nur ja gefaked ist.
00:44:39: Aber die Polizei, die kann das ganz gut erklären.
00:44:43: Und zwar sagen sie jetzt, dass es ein Originalbild von Jay gibt und dass es eben so eine ganz miese Qualität hat.
00:44:50: Und ihr kennt das ja sicher auch so von ganz einfachen Apps, dass man Bilder eben so aufbessern lassen kann und dass das eben durch eine KI nachgebessert worden ist und dass Pecanio Jay auf dem Bild deswegen so bearbeitet aussieht.
00:45:02: Aber auch nach seiner Festnahme reißen die Gerüchte nicht ab.
00:45:06: Hobby-Ermittler im Netz meinen, dass man sich jetzt eben einfach irgendein junger Mann herausgepickt hat, der dem KI-Bild ähnlich sieht und dass man den jetzt als Sündenbock vorführt.
00:45:17: Man muss aber sagen, dass man Pecanio J auch in dem Video, das ihn und Lara zeigen soll, ganz gut erkennt.
00:45:23: Gut, das heißt jetzt nicht unbedingt, dass er nicht trotzdem nur der Sündenbock sein kann, aber er hat schon sehr, sehr große Ähnlichkeit mit dem Bild des Mannes, nachdem er am Anfang offiziell gefahren worden ist.
00:45:33: Fakt ist auf jeden Fall, dass außer Jay noch weiterer an der tatbeteiligte Person festgenommen wurden, die auch teils geständig sind.
00:45:41: Darunter Matthias Osorio, ein argentinischer Komplize, der als rechte Hand von Jay fungiert haben soll.
00:45:47: Weitere Festnahmen betrafen Personen, die bei der Beseitigung der Leichen und der Reinigung des Tatorts helfen, sowie den Onkel von Pecanio Jay.
00:45:55: Dieser wird von der Besitzerin des Hauses, in dem die Mordestadt gefunden haben, schwer belastet.
00:46:01: Als sie am Abend des Mordes vom Drogenverkaufen zurückgekehrt sei, habe sie unter anderem ihn dort vorgefunden, mit Latexhandschuhen, und habe erfahren, was Schreckliches passiert sei.
00:46:11: Jace Onkel soll ihr von der Tat berichtet und auch erzählt haben, er und die anderen an der Tat beteiligten, hätten sich nach dem Dreifachmord in aller Ruhe Burger bestellt.
00:46:22: Er soll der Besitzerin des Hauses ihren Aussagen nach noch mehr erzählt haben.
00:46:26: Laut ihm habe man die drei Frauen zu dem Haus gebracht, wo ihnen dann schnell klar wurde, dass für den Abend keineswegs eine Party geplant war.
00:46:34: Eine von ihnen hätte dann versucht zu fliehen und sei erschossen worden.
00:46:38: Und erst dann, so soll es der Onkel berichtet haben, sei alles aus dem Ruder gelaufen und sei zu den Folterungen und dem Livestream gekommen, wie auch immer es zu einem Livestream einfach kommen soll.
00:46:47: Die Aussage der Frau oder des Onkels ist ohnehin strittig, wie euch bestimmt schon aufgefallen ist.
00:46:53: Denn was hier erzählt wird, passt ja gar nicht zu den Obduktionsergebnissen, bei denen keine der Frauen eine Schusswunde hatte.
00:46:59: Wer hier lügt es unklar und auch aus welchem Grund?
00:47:02: Jace Onkel selbst behauptet jedenfalls inzwischen, er habe mit dem Dreifachmord nichts zu tun.
00:47:07: In aktuellen Berichten heißt es, er sei zurzeit auf der Flucht und werde von Interpol gesucht.
00:47:13: Er ist außerdem in einem Live-Interview um argentinischen Fernsehen aufgetreten und hat dort seine Unschuld beteuert.
00:47:20: Zwar sei er um den Mord herum bei Pecaneo J gewesen, aber nur um diesen zu besuchen.
00:47:25: Sein Bruder, also J's Vater, sei außerdem kein Drogenboss gewesen, sondern nur ein gewöhnlicher Verbrecher.
00:47:31: Ob er an der Tat beteiligt war und wie viele Personen insgesamt daran beteiligt waren, sei es nun an der Tötung selbst, der Leichenbeseitigung, der Reinigung des Hauses oder etwas anderem, variiert stark.
00:47:41: Mal ist von insgesamt neun Personen die Rede, meist sind es zwölf, wobei meist Pecaneo J der angebliche Haupttäter bleibt.
00:47:49: Als Drahtzieher ist in den aktuellen Berichten allerdings eine weitere Person ins Spiel gekommen.
00:47:54: Und zwar ein Verbrecher aus dem Drogenmilieu-Nahms, Achtung, der Name ist ja ähnlich, Senior Jay.
00:48:00: Dieser ist dafür berüchtigt, dass er behauptet, mehr als sechzig Morde begangen zu haben.
00:48:05: Keiner davon ist allerdings bisher bewiesen.
00:48:08: Senior Jay wurde ebenfalls verhaftet, sieben weitere mutmaßliche Beteiligte sollen aber laut aktuellen Medienberichten immer noch auf der Flucht sein.
00:48:16: Generell müssen wir sagen, dass die Berichte in diesem Fall stark variieren, sich immer mal wieder widersprechen und dass auch die Infos ständig wechseln.
00:48:24: Wir haben versucht für euch nur das rauszufiltern, was belegt ist und alles andere auch nur als das wiederzugeben, was es ist.
00:48:30: Gerüchte.
00:48:32: Fest steht, Brenda, Morena und Lara sind tot.
00:48:36: Fest steht auch, sie wurden auf grausame Weise ermordet, an einem Abend, an dem sie eigentlich nur feiern wollten.
00:48:44: Und fest steht ebenfalls, alle drei hatten ihr ganzes Leben noch vor sich.
00:48:49: Ein Leben, das vielleicht nicht immer einfach war.
00:48:51: Doch es war das Recht der drei Opfer, es nach ihrem Wunsch und ihrem Willen zu gestalten, und niemand hatte das Recht, es ihnen zu nehmen.
00:48:59: Denn das kleiner Sohn lebt inzwischen bei ihren Großeltern.
00:49:02: Ihr Großvater sagt, dass der kleine immer noch auf seine Mama wartet und ihm niemand begreiflich machen kann, weshalb sie nicht wieder kommt.
00:49:10: Durch ihn lebt auch ein Stück von ihr weiter.
00:49:13: Anders als in Ladas und Morena's Fall.
00:49:16: Ihre Leben wurden ausgelöscht, genau wie die zahlloser andere argentinischer Frauen jedes Jahr.
00:49:22: Allein in den Jahren von den Jahren von den Jahren von den Jahren von den Jahren von den Jahren von den Jahren von den Jahren von den Jahren von den Jahren von den Jahren von den Jahren von den Jahren von den Jahren von den Jahren von den Jahren von den Jahren von den Jahren von den Jahren von den Jahren von den Jahren von den Jahren von den Jahren von den Jahren von den Jahren von den Jahren von den Jahren von den Jahren von den Jahren von den Jahren von den Jahren von den Jahren von den Jahren von den Jahren von den Jahren von den Jahren von den Jahren von den Jahren von den Jahren von den Jahren von den Jahren von den Jahren von den Jahren von den Jahren von den Jahren von den Jahren von den Jahren von den Jahren von den Jahren von den Jahren von den Jahren von den Jahren von den Jahren von den Jahren von den Jahren von den Jahren von den Jahren von den Jahren von den Jahren von den Jahren von den Jahren von den Jahren von den Ja, mal wieder ein krasser Fall, der einen irgendwie sprachlos macht, oder hast du was zu sagen?
00:49:56: Eigentlich nicht wirklich, außer Leute macht sowas nicht.
00:50:00: Nee, ganz ehrlich, also so verstörend irgendwie und das mit dem Livestream.
00:50:03: Was ich gut finde und worüber ich froh bin, ist, dass der nicht im Internet kursiert, weil der wohl wirklich nur über diesen kleinen Messenger verschickt worden ist, oder?
00:50:10: gestreamt worden ist.
00:50:11: Und ansonsten ist es ja oft so, dass so Gewaltvideos dann hin und her geschickt werden.
00:50:15: Dann haben wir auch schon mal darüber gesprochen und dann zum Teil die Reaktionen darauf auch irgendwie pietätlos sind.
00:50:19: Und deswegen bin ich da echt froh.
00:50:20: Ja, das stimmt.
00:50:23: Hätte mir auch gut vorstellen können, dass man das an jeder Ecke findet oder so.
00:50:26: Gott sei Dank ist das nicht der Fall.
00:50:27: Also ich hätte es auch nicht sehen wollen.
00:50:29: Ich hätte es vermutlich wieder sehen müssen irgendwie.
00:50:31: Ich muss auf sowas immer klicken, bescheuert genug.
00:50:33: Aber ich bin auch eigentlich froh, dass es nirgendwo zu finden.
00:50:35: Es war ehrlich gesagt bei der Recherche, die Obduktionsberichte haben wir schon den Rest gegeben.
00:50:40: So brutal enthäftig einfach
00:50:41: nur.
00:50:41: Ja, das finde ich auch immer so das Schlimme.
00:50:44: So Obduktionsberichte sind ja wirklich immer sehr, sehr nüchtern geschrieben
00:50:48: und
00:50:48: ja, so aus wesentliche reduziert.
00:50:50: Und ich finde das manchmal tatsächlich schlimmer, als wenn man Details zu den Taten erfährt, weil ich finde, man malt sich anhand dessen so... Ja, so krasse Dinge, also natürlich ist es, es ist so Stimmes, was da passiert.
00:51:02: Das ist absolut Stimmes, das ist ganz klar.
00:51:04: Aber ich glaube, manchmal meint man sich in Gedanken noch irgendwie was Schlimmeres aus, oder man kann das gar nicht so richtig erfassen irgendwie.
00:51:11: Und so ein nüchterner Obduktionsberichter führt wirklich immer dazu, dass ich sehr, sehr, sehr lange drüber nachdenke.
00:51:17: Und so gesehen verstehe ich das auch, dass du dir solche Videos dann anguckst, weil man hat dann einmal irgendwie Gewissheit, man hat dann einmal irgendwie Klarheit.
00:51:24: Man kann sich dann mit den Sachen auseinandersetzen und irgendwann dann auch fassen.
00:51:28: verarbeiten und irgendwann dann auch ja in gewissen Maße wieder vergessen sage ich jetzt mal.
00:51:32: Ja, ich finde aber bei solchen Sachen wie dem Obduktionsbericht ist das nicht so sehr der Fall.
00:51:37: Man denkt die ganze Zeit drüber nach, wie ist es dazu gekommen und was ist zuerst passiert und war sie dabei noch?
00:51:42: So richtig bei Bewusstsein?
00:51:43: hat sie das noch mitbekommen und ist das jetzt vielleicht schlimmer als das?
00:51:46: Und was soll man ihr wünschen?
00:51:47: Und ich finde, da geht so ein Kopfkino los.
00:51:49: Das finde ich immer ganz, ganz schrecklich.
00:51:51: Ja, ich frage mich z.B.
00:51:52: die ganze Zeit bei dieser Rückenmarksverletzung, wenn der Körper mit diesem krassen Schock reagiert hat.
00:51:56: Hat sie das noch mitbekommen?
00:51:57: Hat sie diesen Schock auch noch mit erlebt?
00:51:59: War sie in Panik?
00:51:59: Oder war sie da vielleicht schon bewusstlos?
00:52:01: Und was ich mich auch extrem frage, ist, warum schlitzt man denn nach toten Frauen noch den Bauchrausch?
00:52:05: Ist dann wirklich einfach nur Blutrausch oder was ist das?
00:52:08: Also da hab ich mich auch gefragt, was das soll.
00:52:11: Ich denke, dass das wieder irgendwie abschreckend sein sollte.
00:52:15: Oder dass es vielleicht sogar eine bestimmte Symbolik hat und irgendwas bedeutet.
00:52:18: Diese Verletzung speziell.
00:52:20: Oder möglicherweise hat er auch gar nicht gewusst zu dem Zeitpunkt, dass sie schon tot ist.
00:52:26: Und das war gar nicht der Plan, das im Tod zu machen.
00:52:29: Ja, schlimm, dass wir aufhören, darüber zu reden.
00:52:32: Ja, ich weiß jetzt auch gar nicht so richtig, was ich jetzt noch sagen soll.
00:52:35: Also irgendwie folgt uns bei Instagram und klickt auf Like, erscheint mir irgendwie grad falsch und deswegen würde ich einfach nur sagen, passt auf euch auf und wir hören uns beim nächsten Mal wieder.
00:52:46: Yo, bis nächste Woche, tschüss!
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